Die unglaubliche Windelanekdote

Manch üble Duftfahne im Haus hat sich beim „Shitcheck“ als laues Lüftchen erwiesen. Wir üben derzeit einfache „Ja“ und „Nein“ Antworten, also stelle ich Blickkontakt her und frage unverblümt: „Hast du kaki gemacht?“ Er schaut mich treuselig aus großen Kulleraugen an: „Ja!“, sagt er voll Inbrunst. Ich vermute, dass er keine Ahnung hat, was ich ihn gerade gefragt habe, bzw. was „Ja“ bedeutet. Ich versuche die Prüffrage: „Brauchst du eine frische Windel?“ Abermals ein kräftiges, überzeugtes „Ja!“. Dabei belässt es der Zwerg aber nicht. Wie, um mich zu überzeugen, packt er mich bei der Hand. Er zerrt mich in Richtung Kinderzimmer, ich folge ihm. Mit seinem winzigen Zeigefinger zeigt er geradeaus und ruft: „Gagi! Baba! Gagi!“

Neugierig, was jetzt kommt, öffne ich ihm die Tür ins Kinderzimmer. Zielstrebig wackelt der Dreikäsehoch auf die Wickeltasche zu. „Baba! Gagi!“. Mit einem Handgriff zieht er eine Windel heraus und drückt sie mir in die Hand. Das hätte mir bereits als Wink mit dem Zaunpfahl genügt. Es geht aber noch weiter: Er holt die schwarze Wickelunterlage heraus, rennt in die Mitte des Zimmers und breitet sie konzentriert der Länge nach auf dem Boden aus. „Gagi! Baba! Gagi!“. Und jetzt, ich konnte es selbst nicht glauben, legt er sich tatsächlich auf die Wickelunterlage und hebt, wickelbereit, die Beinchen in die Höhe.

Jeder Vater, der jetzt noch nicht gecheckt hat, dass sein Sohn gewickelt werden muss, sollte noch einmal in den Geburtsvorbereitungskurs geschickt werden.

Das Ende vom Lied: Nix. Falscher Alarm.

Das müssen wir also noch üben, dass wir uns bei den Windelpreisen nicht leisten können, bei jedem falschen Alarm die Windeln zu wechseln…

Wer wissen will, welche Abenteuer der kleine Held mit 10 Monaten erlebt hat, kann das Elterntagebuch hier nachlesen!

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