Wenn der Papa mit sieben Jahren Ägyptologe werden wollte, dann muss der Sohn mit drei Jahren natürlich ebenfalls in die Geheimnisse der Weltgeschichte und die Beginne der Zivilisation eingeweiht werden. Bisher funktioniert es ganz gut. Die Bücher über Dinosaurier, Ägypten und die Römer werden mit dem Papa ganz gern durchgeblättert. Mit unerwarteten Folgen:
Entweder ist unser Sohn ein geborenes Genie, der die Zusammenhänge der Geschichte in neuem Licht sieht und die Geschichtsschreibung revolutionieren wird, oder der Papa hat es versäumt, ihm einige Begebenheiten besser zu erklären. Fangen wir mal an mit den Römern: Bastian hat viele Römerorte besucht. Sie hatten eines gemeinsam: Sie waren kaputt. Und im Bilderbuch über den Ausbruch des Vesuvs sind vor allem die Zerstörung Pompejis und einstürzende Tempel dargestellt. Bastian hat nun also folgerichtig festgestellt, dass alles, was kaputtgeht, von den Römern zerstört wurde. Ein kaputtes Haus in Traunstein: „Das haben die Römer gemacht!“ Ein brennendes Haus in einem Buch: „Schon wieder! Haben die Römer kaputt gemacht!“ Ja, die Römer wirken bis heute nach. Und sie sind laut Bastian auch am Aussterben der Dinosaurier schuld: Während er ein Sachbuch über Dinosaurierskelette durchblättert, schaut er mich auf einmal und sagt mit ernster Stimme: „Die haben die Römer aufgegessen!“
Es ist faszinierend, was sich Kinder in diesem Alter alles merken. Und auch erschreckend, dass sie sich alle verbalen Fehltritte sofort einprägen und nie mehr vergessen. Natürlich kommt es vor, dass die Eltern ab und an bajuwarische Flüche ausstoßen. Die Quittung bekamen wir gestern: Der Papa hatte beim Asiaten Sushi und Ente mit Reis für das Abendessen geholt. Als das Essen auf dem Tisch ausgepackt wurde, schrie der Kleine begeistert: „Jippi! Es gibt was vom Gruzinäsn!“
Natürlich haben wir ihn darauf aufmerksam gemacht, wie es richtig heißt. Als heute die Reste vom Vorabend aufgewärmt wurden, meldete er sich aber wieder zu Wort: „Mama! Ich will auch Gruzinäsn essen!“ „Jaja, schon gut. Du kriegst ja was!“ Und das Kind hüpft singend und jubelnd durch die Wohnung. „Gruzinäsn! Gruzinäsn!“
Jo mei, was soll ma da auch sagen?
Habt's ihr auch lustige Geschichten zu erzählen?
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Rebel (Sonntag, 11 Oktober 2015 22:16)
Sechsjährige Tochter: "Papa, wenn du mir mal ne Überraschung machen willst, kannst du mir mal ein Pferd kaufen. Müssen nicht immer Schuhe sein!!
Mama: "Ha wo sollen wir denn ein Grundstück herkriegen, wo wir das Pferd draufstellen?"
Dreijähriger Sohn: "Ha ausm Edeka!!!"