Die Brander Alm am Fuße der imposanten Hörndlwand bei Ruhpolding ist ein perfektes Ziel für eine Bergwanderung mit Kindern. Bisher kannten wir die Wanderung noch gar nicht und waren überrascht, dass dort oben mehr einheimische Bekannte in der Almwirtschaft saßen als in den heimischen Cafés. Und damit das auch so bleibt, haben sie mir aufgetragen, auf gar keinen Fall im Internet über die Brander Alm zu schreiben. Und wenn ja, dann soll ich doch bitte berichten, dass es dort oben total grausig ist. Was ich hiermit mache.
Denn die Brander Alm liegt auf 1142 Meter Höhe und man muss tatsächlich zu Fuß hinauf. Und einen Bach gibt es da, der Kinder dazu verleitet, klitschnass zu werden. Außerdem ist der Kaiserschmarrn zwar der beste weit und breit, ob er der beste der Welt ist, wage ich hiermit zu bezweifeln. Kurzum, liebe Urlauber: Wenn Ihr ein schönes Bergerlebnis mit den Kindern haben wollt, geht auf die Bründling. Oder auf die Röthelmoos. Und lieber nicht auf die Brander Alm.
So, liebe Chiemgauer, jetzt habe ich auf Euren Wunsch hin die Tagestouristen vergrault und berichte nun, wie es wirklich war.
Losgegangen ist es am Parkplatz Seehaus, zwischen Ruhpolding und Reit im Winkl, kurz hinterm Biathlonzentrum gelegen. Wir starteten mit zunächst sechs Jungs und zwei Mädchen aller Altersklassen bis sieben. Weil wir nicht über die Forststraße, sondern den Wandersteig gingen, hat sich das Feld innerhalb kürzester Zeit auseinander gezogen. Es geht teilweise über sehr unebenes Gelände und die Kinder sind gut damit beschäftigt, sich auf den Weg zu konzentrieren. Außerdem bieten die Gebirgsbäche und die Brücken immer wieder Abwechslung.
Im Endspurt wird man gleich mit der Aussicht auf die Hörndlwand belohnt.
Nach etwa einer Stunde hatten wir die Brander Alm erreicht.
Zwei Hauptattraktionen haben dort oben sofort die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich gezogen. Zum einen die vielen Kühe und Kälber, die dort auf der Alm grasen. Und zum anderen der Gebirgsbach unterhalb der Alm. Der Bach ist gut zugänglich und lädt die Kinder nahezu zum Dammbauen und Plantschen ein. Ich glaube, die Quote der Kinder mit Wasser in den Bergschuhen lag bei über 80 Prozent.
Auch einen Sandkasten gibt es auf der Brander Alm. Es ist also dafür gesorgt, dass die Eltern in Ruhe ihre Brotzeit machen können und die Kinder ebenfalls ihren Spaß haben.
So wurden wir mit dem Rundum-Sorglos-Paket verwöhnt und die Hauptfrage blieb, ob wir den Kaiserschmarrn lieber mit oder ohne Rosinen haben wollten.
Bergab wählten wir die Forststraße. Angenehmerweise waren wesentlich weniger Radfahrer unterwegs als auf den Nachbaralmen und die Kinder konnten lautstark "Von den blauen Bergen kommen wir..:" singen, ohne zu viele Wanderer zu verschrecken.
Unten angekommen wartete ebenfalls noch ein zweites Highlight. Das Seehaus heißt nämlich nicht nur zum Spaß so, sondern liegt tatsächlich am See. Der Förchensee wäre für sich allein schon ein tolles Ausflugsziel gewesen. Da fahren wir dann halt das nächste Mal hin. Mit dem Radl!
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