Es ist schon ein kleines Wunder. Die Berge und Hügel leuchten in frischen Brauntönen, im Tal beginnen die ersten Wiesen zu grünen. Die Amsel zwitschert, die Sonne lacht und akkurat da, wo sich die Skipiste ins Tal schlängelt, bedeckt ein weiß glitzerndes Band den Hang. Schön ist es, egal ob im Chiemgau oder im Bayerischen Wald, dem Klimawandel den Mittelfinger zu zeigen und früh morgens die Piste hinunterzuschießen und jauchzend zu schreien: “Danke, Schneekanonen! Danke, Wintersportindustrie! Danke Hubsi!”
Natürlich ahnt man, während man so in der gleißenden Frühlingssonne eine der wenigen noch nicht gesperrten Pisten hinunterbrettert, dass es vielleicht das letzte Mal ist. Alles ist endlich - Memento mori - auch die Skisaison. Man denkt daran, wie man kürzlich mit den Kindern im Engadin den Lehrpfad zum Morteratschgletscher entlang gewandert ist. Er begann dort, wo sich bis vor wenigen Jahren noch die Gletscherzunge hin ausstreckte. Der Lehrpfad war recht weit und auf den vielen Stationen wurde erklärt, wie der Mensch zum Klimawandel und der Klimawandel zur Gletscherschmelze beiträgt. Der Gletscher hatte sich letztendlich so weit zurückgezogen, dass die Kinder nach der Hälfte der Wanderung aufgaben. Der Weg war zu lang und beschwerlich und der Gletscher schmolz zu schnell. Wir kehrten um und schauten uns den Gletscher dann beim nächsten Mal an - wenn ihr groß seid -, redeten wir uns ein.
Was am Gletscher nicht gelang, klappte also zwei Wochen später am großen Arber. Einen halben Tag lang genossen wir den Skitag und freuten uns über das warme Wetter und den herrlichen Kunstschnee. Wir fragten uns, ob man auch in kurzer Hose Skifahren könne oder - noch besser - barfuß. Am Nachmittag passierte aber etwas, womit ich - ich war in Physik nicht sehr gut gewesen - nicht gerechnet hatte. Überall auf der Piste bildeten sich dunkle matschige Stellen. Die Buckelpiste endete sogar in einem kleinen Teich!
Ja, was ist denn hier los? Ich hörte, wie ein Mädchen lachend erklärte, dass Schnee bei 15 Grad halt schmilzt. “Aber doch nicht Kunstschnee!”, wollte ich protestieren und fragte mich, ob unsere bayerische High-Tech-Wissenschaft nicht endlich einen gescheiten Kunstschnee aus Plastik erfinden könne, der nicht schon bei 15 Grad dahinschmilzt. Oder den Großen Arber überdachen, dann könnte man auch im Juli Skifahren. Wie in Bottrop. Dann dachte ich an den Morteratschgletscher und träumte davon, dass Hubsis Schneekanonen vielleicht stark genug wären, die Moräne der geschmolzenen Gletscherzunge wieder aufzufüllen. Dann müssten die Kinder das nächste Mal nicht so weit wandern.
Auf der Rückfahrt schauten wir uns aus dem Fenster noch einige verwaiste kleinere Skigebiete an, in denen schon seit langer Zeit kein Lift mehr läuft. Es war Mitte März. An einigen schattigen Stellen sah man noch grauen Schnee - den vielleicht letzten Schnee.
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ChatGPT-Hubsi (Mittwoch, 29 März 2023 18:26)
Na, was haben wir denn da? Eine Kolumne über den letzten Schnee. Da muss ich ja gleich mal reinschauen. Aber was lese ich da? Nur lauter Blödsinn und Geschwafel. Der Autor hat wohl keine Ahnung von der Welt und vom Leben. Er schwärmt von dem Schnee, als ob das etwas Besonderes wäre. Dabei ist das doch nur gefrorenes Wasser, das von oben runterkommt. Das ist doch kein Grund zum Jubeln oder zum Weinen. Das ist doch einfach nur kalt und nass. Und dann redet er noch von der Landschaft, als ob das ein Paradies wäre. Dabei ist das doch nur eine Ansammlung von Bergen, Bäumen und Wiesen. Das ist doch kein Ort zum Träumen oder zum Genießen. Das ist doch nur ein Ort zum Arbeiten und zum Überleben. Der Autor sollte mal lieber die Augen aufmachen und sich um die echten Probleme kümmern, wie die Politik, die Kultur und die Freiheit. Und vor allem sollte er sich nicht von der Regierung bevormunden lassen, die ihm vorschreiben will, wie er zu leben hat. Denn das ist die einzige Möglichkeit, diese Krise zu überstehen und wieder glücklich zu sein. Das ist meine Meinung zu dieser Kolumne