Vrsar ist zwar unfassbar schön, aber auch so klein, dass man nach 2 Tagen alles gesehen hat. Was also tun, wenn man nicht mobil ist? Zum Glück gibt's den Hafen und die vielen Ausflugsmöglichkeiten. Wir entschieden uns für das Piratenschiff von Excursions Mikela, das uns am sympathischsten erschien.
Versprochen wurde uns ein Halbtagesausflug von Vrsar über den Limski Kanal und der dortigen Piratenhöhle nach Rovinj. Inklusive einem kleinen Mittagessen an Bord. Damit wären wir für den fairen Preis schon zufrieden gewesen. Restlos begeistert waren wir dann aber, was wir den Tag über alles überraschend darüber hinaus geboten bekamen:
Der Limski Kanal und die Piratenhöhle
Das Piratenschiff von Excursions Mikela verfügt über zwei Etagen und genügend Sitzplätze mit Tischen. Die Atmosphäre an Bord ist sehr familiär. Empfehlen würde ich allerdings, sich vom warmen Wetter nicht täuschen zu lassen und sicherheitshalber etwas langärmliges mitzunehmen, da der Fahrtwind sehr auffrischt. Das Personal ist zuvorkommend und gut gelaunt. Die Fahrt führt zunächst an der herrlichen Küste von Vrsar entlang, an den unzähligen Inseln vorbei. Der Kapitän versäumt es nicht, auf sämtliche FKK Strände hinzuweisen, sodass alle rechtzeitig hin bzw. wegschauen können. Lustig ist es schon, dass hier die FKK Strände zwar in abgelegenen Buchten und auf Inseln angelegt sind, aber alle Touristenschiffe dicht daran vorbeifahren. Egal, wir haben brav gewunken.
Der Limski Kanal ist ein Fjord, der einige Kilometer tief ins Land hinein führt. Die Landschaft ist fantastisch und erinnert an die alten Karl May Filme, die in dieser Gegend gedreht wurden.
Höhepunkt im Lim Fjord ist die alte Pirateninsel, bei der inzwischen jeder Millimeter touristisch erschlossen ist. Die halbe Stunde Aufenthalt kann man nutzen, um im Limski Kanal zu baden. Oder hinauf zur Höhle zu spazieren.
Allerdings kostet die Höhle einen Euro Eintritt. Als Dank bekommt man jeweils eine Postkarte.
Als Dank bekommt man jeweils eine Postkarte. Vor der Höhle ist eine gemütliche Bar mit toller Aussicht und rundherum zwängen sich die Touristen der Ausflugsboote. Das ist alles ganz nett und es können schöne Fotos geschossen werden. Aber wenn wir unten ins Wasser gesprungen wären, hätten wir ein ebenso schönes Erlebnis gehabt. Immerhin ist die Kletterpartie auf den Seeräuber-Aussichtsguck ein Abenteuer für alle, die nicht schwindelfrei sind. Also für mich.
Auf dem Weg nach Rovinj
Die erste große Überraschung an Bord war, dass alle Getränke von Limo über Wein bis zum Schnaps frei waren. Einige der Gruppen, natürlich nicht wir, versuchten den Fahrpreis über den Wein wieder hereinzuholen. Und schlecht war der Wein auch nicht, jedenfalls waren wir am nächsten Tag alle topfit.
Auf dem Weg zurück wird an Bord frisch gegrilltes Essen serviert. Bei uns gab es leckeren Fisch für die Kinder und Grillgemüse für uns.
Dazu reichlich Weißbrot und eben Wein bis zum Abwinken. In anderen Worten: Die Fahrt wurde immer fröhlicher. Erwähnt werden muss allerdings, dass Fahrtwind und Essen teils kontraproduktiv wirken können. So kühlt das Essen rasch aus und manch Becher flog schneller davon, als man nachschenken konnte.
Anfangs wunderten wir uns über die vielen Möwen, die dem Boot folgten. Bald aber was klar, warum.
Als die ersten Brot und Fischreste über Bord gingen, begann das große Möwengelage. Die Kinder hatten den größten Spaß und obwohl wir spießigen Eltern erst verboten, die Essensreste ins Meer zu werfen, gaben wir bald nach: Immerhin eine Lektion im Nahrungskreislauf des Lebens.
Rovinj, schönste Stadt Istriens
Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, eine Weile nicht mehr nach Kroatien zu fahren. Doch spätestens als Rovinj in Sicht kam, flammte die alte Liebe wieder auf. Rovinj ist nicht nur optisch die schönste Stadt Istriens. Auch bei unserem Bummel durch die Altstadt waren wir sofort begeistert von den fantastischen engen Gassen, den liebevoll gestalteten Cafés und der mondänen Atmosphäre in Rovinj. Ganz zu schweigen von den Boutiquen, die unser Urlaubsbudget schon nach einer halben Stunde schmelzen ließen.
Oben in der Kirche lernten wir zusammen mit den faszinierten Kindern die Geschichte der Heiligen Eufemia und wie ihr Sarkophag wie durch ein Wunder von Konstantinopel nach Rovinj gelangte.
Nach zweieinhalb Stunden Bummel durch Rovinj und einem Eis am Hafen, ging es wieder zurück aufs Schiff
Die schönsten Bilder von Rovinj
Delphin Exkursion Mikela
Eigentlich planten wir, an einem der nächsten Abende auch die Delphin-Exkursion mitzumachen. Doch kurz vor Vrsar schaltete der Kapitän den Schiffsmotor ab und zeigte nach vorne. Zwei Gruppen Delphine tummelten sich in nur wenigen Metern Entfernung. Die Kinder schrieb begeistert auf und die Aufregung war groß. Mehrere Minuten durften wir die Delphine beobachten. Einer fing sogar einen Fisch, warf ihn in die Luft und sprang mit offenem Maul hinterher. Das bisher tollste Erlebnis. Der Kapitän scherzte, dass dies zwar schlecht fürs Geschäft sei, er aber auch auf der Rovinj Exkursion immer, wenn Delphine in der Nähe seien, einen Zwischenstopp machen würde. Wir sollten als Dank halt ein Like auf Instagram da lassen. Was ich sehr tun werde.
Zurück in Vrsar war der Applaus groß und wir blickten in lauter glückliche Gesichter. Was nicht nur an der Wein-Flatrate lag.
Wir hatten einen wunderschönen Tag mit Excursions Mikela und können den Ausflug wärmstens weiterempfehlen!
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