Er hat wieder zugeschlagen, unser Mann des Volkes in der Staatsregierung! Hubsi, der niederbayerische Silophof rief reichweitenstark dazu auf, mehr Fleisch zu essen! Warum? Um sich gegen jedwede Grüne Ideologie aufzulehnen, den Veganern in ihrem Berliner Elfenbeinturm eins auszuwischen und sich die Demokratie zurückzuholen? Nein, der Grund ist so simpel wie einleuchtend:
Fleisch, Milch und Eier seien ein Inbegriff Bayerns. Wären alle Bayern plötzlich Veganer, gäbe es auch keine Almkühe mehr und unsere geliebten weiß-blauen Almwiesen würden verholzen. Und wer will schon auf der Alm eine Tofu-Brotzeit essen? Ja, unser Vieh ist nicht nur Eiweiß-Lieferant, sondern auch Identitätsstifter und Landschaftspfleger. Und bevor sich Wolf und Bär die alpinen Landschaftspfleger holen, fressen wir sie lieber selber auf! Rhetorisch brillant: Esst mehr Fleisch, liebe bayerischen Bergfexe, um Eure Heimat zu erhalten! Saudummerweise würde das vorhandene Vieh, das auf den Almen herumsteht, nicht einmal reichen, um ein Oktoberfest satt zu kriegen. Geschweige denn all die Bayern, die aufgefordert wurden, (noch mehr) Fleisch zu essen. Denn, genaue Zahlen gibt es nicht, aber sehr konservativ gerechnet, langt die gesamtdeutsche jährliche Biofleisch-Produktion nicht einmal aus, um jeden zehnten Bayern satt zu kriegen. Andersrum, würde man die ganzen identitätsstiftenden Kuhlimuhs und Schweinderl aus den Massentierhaltungshallen freilassen und auf die bayerischen Almen hinaufschicken, wäre dort oben bald alles so zugeschissen, dass selbst das Münchner Schlachthofviertel im Vergleich dazu das Prädikat Luftkurort bekäme. Übrigens war einer der ersten, der dazu aufrief, weniger bzw. gar kein Fleisch mehr zu essen, nicht die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, sondern der Philosoph Pythagoras. Aber wie die Almen in Griechenland heute aussehen, das sieht man ja. Und was passiert, wenn man Philosophen zu viel politische Macht in die Hand gibt, dazu hat unser Wirtschaftsminister auf den letzten Wahlkampfveranstaltungen ja ausgiebig Stellung genommen. Um noch einen Philosophen, Kant anzuführen, sollte man seine Forderungen darauf prüfen, ob sie die Maxime der ganzen Menschheit sein könnten. Und da muss man beide politischen Lager enttäuschen: So viel Fleischkonsum und zu verfeuerndes Brennholz würde das Klima schneller kollabieren lassen, als man „Wärmepumpe“ sagen kann. Wie überall hilft wohl auch hier einzig a gsund’s/e Maß.
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