Am Samstag übertrug der Bayerische Rundfunk die „Stadtwerke“ Sendung des Zündfunks live aus Traunstein. Moderator Achim Bogdahn stellte Traunsteiner Künstler und Kulturschaffende vor und neben toller Musik, inspirierenden Menschen gab es auch viele interessante Anekdoten über die Traunsteiner Geschichte. 

Dort, wo viele hundert Jahre geschmiedet wurde, befindet sich heute der Lampenladen „Premium LED“, beheizt wird die Schmiede bis heute mit einem Holzofen und sie war bis zum letzten Platz gefüllt mit den Gästen, der AKG-Bigband und vielen Zuhörern. Das eigentliche Highlight der Sendung war die tolle Atmosphäre. Manchmal ist das Publikum einer Veranstaltung nicht weniger spannend, als die Künstler auf der Bühne. Wobei die BR Redaktion für hochinteressante Interviewpartner gesorgt hatte. Los ging’s gleich mit Stefan Dettl, der einige Anekdoten von seiner Band LaBrassBanda parat hatte. Er erzählte unter anderem vom Gastauftritt in „Babylon Berlin“, wie es ist, für den Tatort die Musik zu machen und von legendären Konzerten in Sibirien. 

Die Bigband des Annette-Kolb-Gymnasiums unter der Leitung von Felix Hagenauer war zwar nur mit einer „Rumpftruppe“ von knapp 20 Schülerinnen und Schüler angetreten, sorgte aber gleich zu Beginn für einen lauten Knall: Sie coverten „Killin‘ in the Name“ von Rage against the machine samt Rap-Einlage von Stefan Dettl. Sowas hört man auch nicht alle Tage. Aber es war sowieso kein normaler Tag. Denn an diesem Samstag ging Traunstein auf den Strich. Also fast, denn beim „Traunsteiner Strich“ präsentierten zahlreiche Künstlerinnen und Künstler in der ganzen Stadt verteilt ihre Werke und ihre Ateliers. Unter anderem auch Lisa Klauser, Helmut Mühlbauer und Daniela Lockowandt. 

Die drei erzählten über ihre Kunstprojekte: Lisa Klauser hatte für etwas Furore gesorgt, als sie mit ihrem subversiven Kunstprojekt in einem Pop-up-Store einige Wochen lang „Nichts“ verkaufte. (Auch ich habe fleißig eingekauft). Daniela Lockowandt ist nach ihrem abgeschlossenen Architektur-Studium in Linz wieder in ihre Heimatstadt Traunstein zurückgekehrt. Und hat zunächst festgestellt, dass alle Leute von früher, die Stadt verlassen haben. Damit sich in der Stadt wieder mehr rührt (und somit, wie es bei unserer Generation auch passiert ist, viele wieder zurückkommen), hat sie für ihre Bachelor-Thesis ein spannendes Projekt erarbeitet: Sie möchte am zentralen Platz in Traunstein, dem Maxplatz, eine 267 Meter lange Tafel aufstellen, eine Begegnungsstätte, wo sich die Menschen mitten in der Stadt an einem einzigen Tisch zusammensetzen können. Ob es was wird? Ich drücke die Daumen! Viel Applaus bekam Helmut Mühlbauer von der „Kunstsprechstunde“, der dafür appellierte, in diesen konfliktbeladenen Zeiten wieder neu zu kommunizieren und diskutieren zu lernen. Zwischendurch durfte ich selber aus meinem Roman „Falko“ vorlesen und habe mich voll gefreut, dass Achim Bogdahn meinen Roman so enthusiastisch anpries, dass ich gleich vor Ort alle mitgebrachten Bücher verkaufen konnte. 

Die Stars des heutigen Abends waren die Musikerinnen und Musiker der AKG-Bigband. Darunter auch der Siebtklässler Timmi, der ein eigenes Stück für die Bigband komponiert hat und später als Solo-Sänger performte. Auch das Traunsteiner Kulturmanagement kam noch zu Wort. Darunter Hans Wembacher, der erzählte, wie er mit der Webseite Hey Bayern die Menschen vernetzt. Und, last but not least, natürlich Andreas Auer, der inzwischen für viel frischen Kultur-Wind in Traunstein sorgt, wie er es seit 10 Jahren schon mit dem legendären LadenBergen unter Beweis gestellt hat.

Als die letzten Klänge der Bigband in die Nachrichten übergingen, trudelten schon die ersten Sprachnachrichten mit Live-Kritik zur Sendung ein. Mein Sohn meinte, ich habe furchtbar aufgeregt geklungen. „Aber basst scho“, so der Bastian. Andere berichteten, dass die tolle Atmosphäre des Publikums gut im Radio rüberkam. So oder so war es eine richtig schöne Sendung und ich hab mich total gefreut, mit all den großartigen Menschen gemeinsam auftreten zu dürfen!