Jahreswechsel

Jaja, über dieses Jahr lässt sich streiten. Die einen werden an Silvester feiern, dass es endlich aus ist und gar ist. Die anderen werden im altbayerischen Zusatz „... und schad is’, dass wahr ist“ anmerken, dass es ein großartiges Jahr war. Beste Voraussetzungen also, um sich an Silvester lautstark zu streiten und das neue Jahr so zu starten, wie das alte geendet hat: im Konflikt. 

Jahreswechsel Silvester 2024
Jahreswechsel + Silvester 2024

Nein, ich meine jetzt nicht das klassische familiäre Silvester, wie es die meisten Paare kennen. Ich meine natürlich das große Ganze, die Weltlage. Die Krisen sind nicht weniger geworden, im Gegenteil. Neue Kriege sind dazugekommen und die alten Krisen, egal ob der Krieg in der Ukraine oder die Klimakrise sind einer gewissen Wurstigkeit gewichen. „Was soll i ändern an die Probleme von an so fremden Land“ hat STS einmal gesungen und irgendwie fühlt sich mein Silvester heuer so ähnlich an. Nix mit Zeitenwende. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass das vergangene Jahr trotz aller Probleme und Widrigkeiten für mich ein wirklich gutes war. Und ich meine nicht nur die fast zwei Dutzend Kolumnen, die ich hier in der Hallo-Nachbar veröffentlichen durfte. Die Familie ist gesund, ich durfte mit „Falko“ mein bisher erfolgreichstes Buch veröffentlichen und viele großartige, inspirierende Menschen kennenlernen. Wie kann es sein, dass sich das vergangene Jahr gleichzeitig so anstrengend, so kräftezehrend, so negativ angefühlt hat? Vielleicht ist es diese Gleichzeitigkeit, die unsere Zeit heutzutage ausmacht. 2023 war gleichzeitig ein Jahr der Kriege und dennoch gab es in der Geschichte der Menschheit wenig Jahre, in denen so wenige Menschen in Konflikten umkamen. Es war gleichzeitig das Jahr, in dem man sich der Klimakrise gegenüber immer machtloser fühlte. Und gleichzeitig haben die Industrieländer noch nie so viel für Klimaschutz getan. Die von ChatGPT ausgelöste KI-Revolution hat bereits begonnen, zahllose Arbeitsplätze zu vernichten. Und gleichzeitig entsteht etwas völlig Neues, das auch voller Chancen steckt. Vielleicht war 2023 mit seinen Kriegen und Gesellschafts zersetzenden Tendenzen ein ernüchterndes, bedenkliches Jahr. Man könnte das nun hinnehmen, wird „kalt und immer kälter“, wie im STS-Klassiker. Aber gleichzeitig singen sie auch: “Aber das i will i net, und das muss i jetzt klär'n…” Und deshalb ist mein größter und einziger Vorsatz für das neue Jahr: Das Gute, das Positive zu sehen, zu erkennen und zu spüren. Denn trotz allem könnte auch 2024 (wieder) ein großartiges Jahr werden!

Der Jahresrückblick 2023 von Bernhard Straßers Chiemgauseiten:

Jahresrückblick 2024
Der Jahresrückblick 2024

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Die #Vorletzteseite der Hallo Nachbar:

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