Coldplay, Olympiaberg und die Bahn

In der aktuellen Kolumne aus meinem Alltag in Weißblau lasse ich noch einmal den unvergesslichen Abend beim Coldplay-Konzert auf dem Olympiaberg, Revue passieren: Menschenmassen, magische Momente, Gänsehaut-Songs. (Den Bericht über das Konzert könnt ihr hier nachlesen) Und ein ich verrate, wie der Abend unfreiwillig noch legendärer ausging als er begann. Schuld daran war natürlich die Bahn. Aber das Beste: Es ist unfassbar, wie viele Songs der Münchner-Setlist Coldplay offensichtlich über den Bahn-Horror geschrieben haben:

Es ist ja wirklich abgefahren, was in München diesen Sommer abgeht. Als hätte es ihn nie gegeben, hat die Schickeria seit Neuestem entdeckt, dass dort der Olympiaberg existiert. Von dem aus man die aus dem Stadion wabernde Soundfetzen hören und vielleicht sogar einen Blick auf die Bühne der Topkonzerte erhaschen kann. Auch ich wollte eine von 30000 Menschen sein und vom Olympiaberg aus Coldplay zuhören. Doch leider ist das Leben kein Coldplay-Song. Vor allem, wenn man mit der Bahn fährt. Ich liebe ja das Prinzip Bahnfahren fast so sehr wie die Band. Aber, was die inzwischen mit uns treiben, ist schon ebenfalls ein kaltes Spiel. Schon bei der Hinfahrt ging es los. Man muss kein Wissenschaftler, kein Scientist sein, um sich auszurechnen, dass die Bahn Verspätung haben würde - Nobody said it was easy, no one ever said it would be this hard… Höhere Gewalt, a Higher Power, war für die 25-minütige Verspätung verantwortlich. Viva La Vida Bahnfahren! Dann begann - Magic - die magische Nacht auf dem Olympiaberg im Coldplay-Universe, die sich wie das Paradise auf Erden anfühlte. Spätestens, als es dunkel wurde und unter einem Sky full of Stars ein Feuerwerk über dem bunt funkelnden Stadion explodierte. Bahnbrechend! Dass wir allerdings unser Adventure of a Lifetime noch vor uns hatten, ahnten wir noch nicht. Die Münchner Verkehrsgesellschaft war ihrerseits top vorbereitet und lotste die insgesamt wohl 100000 Menschen sicher aus dem Olympiagelände. Hut ab, meine persönlichen People of the Pride. Dennoch verpassten wir um 23 Uhr knapp unseren Zug - obwohl er natürlich Verspätung gehabt hatte. Kein Problem, der nächste geht um Mitternacht, dachten wir. Als der Zug in den gerammelt vollen Bahnsteig einfuhr, war der jedoch zum Bersten gefüllt. Obwohl sich die verzweifelten Menschen wie Ölsardinen in die Abteile zwängten, blieben Dutzende Menschen ratlos, verwirrt, wütend zurück. Don’t panic dachte ich. Der IC um 1 kommt noch. Wir fuhren zum Hauptbahnhof. Nur um festzustellen, dass der Halt dort storniert war. Zurück zum Ostbahnhof. Die Verspätung des IC wuchs immer mehr. “Reparatur auf offener Strecke”. Fix you, fix nochmal, dachte ich mir. Und nahm vorsichtshalber den allerletzten Regionalzug, der aber nur bis Rosenheim ging. Das Ende vom Lied, diesmal keines von Coldplay: Das Personal kümmerte sich doch noch rührend um uns Gestrandete. Und nach vier Stunden Odyssee fielen wir um 3 Uhr früh  erschöpft aber glücklich ins Bett.

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