Letztes Jahr habe ich mir vorgenommen, mir weniger gute Vorsätze zu machen. Denn mit der erfolgreichen Umsetzung von guten Vorsätzen habe ich vor einigen Jahren einmal sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Damals nahm ich mir vor, weniger Auto zu fahren, mehr Zeit mit der Familie zu bringen und überhaupt mehr zu Hause zu bleiben. Das ist mir im folgenden Jahr, es war 2020, hervorragend gelungen. Allerdings war zur Einhaltung dieser guten Vorsätze der Ausbruch einer weltweiten Pandemie notwendig.
Und das wollte ich der Welt beim nächsten Silvester nicht noch einmal antun. Sich gar nichts vorzunehmen, ist aber auch eher unambitioniert. Und so verheerend wie das letzte Jahr verlaufen ist, wär ja ein bisschen Frieden das Mindeste, was man sich für 2023 vornehmen könnte. Was ich mir außerdem vorgenommen habe, ist, in meiner Kolumne weniger Karl Valentin zu zitieren. Aber mit Blick auf die Ereignisse in der Ukraine, Inflation und Klimakrise kommt es mir so vor, als wär die Zukunft früher auch besser gewesen. Und schon hab ich den nächsten Vorsatz gebrochen. Und gute Ideen für weitere Vorsätze: Sparsamer sein. Sowohl mit dem Geld, als auch mit dem CO2. Auf Plastik verzichten. Nicht in den Urlaub fliegen. Weniger Produkte kaufen, die dann sowieso in kürzester Zeit am Wertstoffhof oder auf Ebay Kleinanzeigen landen. Mit meinem Konsumverhalten immer auf die Umwelt achten. Jaja. Mögen hätte ich schon wollen, um noch einmal Karl Valentin zu zitieren. Doch dann bekomme ich zu Weihnachten eine Ski-Saisonkarte geschenkt und die Frau deutet an, dass sie sich ihrerseits heuer wieder einen erholsamen Urlaub in Griechenland wünscht. Und schon ist die CO2 Bilanz 2023 im Arsch, noch ehe das Jahr überhaupt richtig begonnen hat. Da ist es ja noch realistischer, dass ich mir vornehme, meinen Beitrag zum Weltfrieden zu leisten. So bleibt mein guter Vorsatz für 2023, dass ich mir weiterhin gute Vorsätze mache und optimistisch bleibe, diese auch umzusetzen. Auch wenn laut Karl Valentin ein Optimist einer ist, der die Dinge nicht so tragisch sieht, wie sie sind. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es mir gelingen wird. Denn die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber sie stirbt. Das hat ausnahmsweise Karl Valentin nicht gesagt.
Mein Alltag in Weißblau in der Hallo Nachbar:
Dieser wundervolle Roman über zwei beste Freunde ist perfekt für alle, die mit Falko und Wolfgang den besten Sommer ihres Lebens erleben möchten! Zum Buch