Anschöring wurde völlig sensationell Herbstmeister. Der SVK führte auch die Zuschauertabelle an, im Schnitt kamen 670 Zuschauer pro Spiel.
Im Frühjahr 1976 stand der SVK kurz vor der Sensation. Beim Duell gegen den schärfsten Konkurrenten in Ampfing ging es um die Vorentscheidung der Meisterschaft. 2000 Zuschauer ließen sich das Topduell in der Bezirksliga Ost nicht entgehen. Und die Ampfinger gingen gleich nach neunzehn Minuten durch Emmerl in Führung. Es lief nicht richtig für den SVK, die Ampfinger spielten drückend überlegen. In der Pause stellte Fellner um. Es dauerte bis zur 70. Minute, ehe Kühnhauser am linken Flügel allen auf und davon zog und für den vielumjubelten Ausgleich sorgte. Die gelb-schwarzen Fahnen wurden ausgerollt, der SVK witterte Morgenluft. Keine fünf Minuten später entkam Maxlmoser seiner engen Deckung und erzielte das sensationelle 2:1. Unbeschreiblicher Jubel setzte nach dem Schlußpfiff ein, selbst der sonst so kühle Trainer Fellner hatte Tränen in den Augen. Dem Aufsteiger war auf Anhieb die Meisterschaft gelungen.
Nun ging es um den Aufstieg in die Landesliga, die damals vierthöchste Liga im Land. Das Aufstiegsspiel fand vor 2500 Zuschauern in Waldkraiburg statt, Gegner war der FC Emmering. Doch der Traum vom Aufstieg wurde mit 1:4 zerschossen.
Noch hatte der SVK eine Chance. Nun sollt es im zweiten Anlauf klappen. Gegner im zweiten Aufstiegsspiel in Lohhof war der FC Schrobenhausen.
Noch geschockt von der Niederlage zeigte der SVK in einer Hitzeschlacht Nerven. Die Schrobenhausener machten das Spiel, erarbeiteten sich tolle Tormöglichkeiten, scheiterten aber wieder und wieder an Torwart Kurt Gaugler. Zum denkbar günstigsten Zeitpunkt, kurz vor der Pause, gelang Maxlmoser das ungemein wichtige 1:0 für die Anschöringer. Die begriffen während der Halbzeit, was hier möglich war und kehrten wie verändert aus der Kabine zurück. Gleich nach Wiederanpfiff erhöhte abermals Maxlmoser auf 2:0. Schrobenhausen kam noch einmal durch den Anschlusstreffer von Mitrovic in der 71. Minute zurück und war nah dran am Ausgleich. Die Ereignisse überschlugen sich nun: Elfmeterpfiff für Schrobenhausen. Mitrovic läuft an, Schuss, Gaugler taucht in die richtige Ecke und lenkt an den Außenpfosten. Von diesem Schock erholten sich die Schrobenhausener nicht mehr und Maxlmoser sorgte mit dem 3:1 für die Vorentscheidung. Kühnhauser erhöhte noch auf 4:1, der Treffer zum 4:2 war nicht mehr als Ergebniskosmetik. Der SVK, der Schreck vom Land, der A-Klassen Aufsteiger, war nun ein Landesligist.
Ebenfalls einmalig: Hans Straßer, der in dieser Saison seine letzten Spiele für die Seniorenmannschaft absolvierte, gelang das einzigartige Kunststück, als Spieler alle Aufstiege von der C-Klasse bis zur Landesliga mitgemacht zu haben. Mit demselben Verein gleich vier Aufstiege zu feiern ist wohl in Deutschland nur wenigen Fußballspielern gelungen.
Die Landesligapremiere lockte auf Anhieb 1400 Zuschauer nach Anschöring. Unvorstellbar, rechnerisch stand jeder zweite Kirchanschöringer am Fußballplatz. Gegner war Meisterschaftsfavorit MTV Ingolstadt. Dem SVK gelang durch ein Traumtor von Alois Straßer der sensationelle 1:0-Sieg. Die Euphorie im Dorf überschlug sich. Die Serie ging weiter. Auch in Burghausen sorgte man für den nächsten Streich, 3:0 siegten die Anschöringer. Am dritten Spieltag pilgerten 1500 Zuschauer an die Laufener Straße, und als die Fellner – Elf Germaringen gleich mit 5:0 vom Platz fegte, schien alles möglich. Anschöring war auf Platz Zwei der Landesliga und die einzige Mannschaft ohne Gegentreffer. Die gesamte Region stand Kopf. Sollte der SVK gleich in die dritte Liga durchmarschieren?
Am 4. Spieltag war es schließlich soweit, der SVK kehrte auf den Boden der Tatsachen zurück. Sagenhafte 2000 Zuschauer wollten den nächsten SVK Sieg gegen den FC Augsburg Amateure sehen. Aber die Elf aus der Fuggerstadt war dem Dorfverein eine Nummer zu groß. Die Augsburger siegten deutlich mit 4:0.
Bis zur Winterpause ging es für den SVK in der Tabelle nach unten und rasch wurde klar, dass die Mannschaft erwartungsgemäß um den Abstieg spielen würde.
In der Rückrunde sorgte die Mannschaft, die bis heute ein Heldenmythos im Dorf umgibt, mit sensationellen Siegen in Augsburg und Starnberg für Hoffnung, den Klassenerhalt doch noch zu schaffen. Unglückliche Niederlagen führten allerdings zu einem Alles oder Nichts – Spiel um den Klassenerhalt gegen den FC Kempten. Der Klassenerhalt gelang nicht, Kempten siegte 2:1. Weiterlesen
Die Anfänge des SVK
Die Sechziger Jahre
Der Aufstieg in die Landesliga
Hier gehts zurück zur Startseite