Kurzgeschichte escort mädchen

"Das Escort Mädchen" ist eine Kurzgeschichte für Erwachsene. 

Triggerwarnung: Erotischer Inhalt, Nacktheit. Dies ist die überarbeitete, zensierte Version der Kurzgeschichte.

Warum ich den Text trotz expliziten Inhalts online gestellt habe? Er ist trotz erotischem Inhalts literarisch geschrieben und eine typische Kurzgeschichte. 

Die unzensierte Version ist im Download-Bereich zu finden. Mindestalter allerdings ab 18 Jahren.

Das Escort-Mädchen

Der Schnee knirschte mit jedem Schritt, den er sich vom Haus entfernte. Die Stadt leuchtete glasklar in der Eiseskälte. Mit jedem Meter durch den gefrorenen Schnee fiel ihm das Atmen leichter. Er sog die eisige Luft in seine Lungen und atmete weiße Wölkchen aus. Seine Schritte wurden rascher. Nur weg von hier, dachte er sich, weg hier, bevor sie es sich noch anders überlegt. Am Auto angekommen, blickte er noch einmal hinauf auf das einzige Appartement, in dem Licht leuchtete. Er meinte, aus der Ferne das Lachen der Mädchen zu hören. Sah aber nur die Silhouette seiner Frau und ihrer Freundin, beide Weinkelche in den Händen schwenkend. Er schüttelte den Kopf und stieg in sein Auto.

Während er das klamme Lenkrad umfasste, sah er, dass seine Hände zitterten. Er rieb sie aufeinander und hauchte einmal in die hohle Hand. „Vier Monate“, dachte er. Er würde das erste Mal seit vier Monaten eine Nacht alleine sein. Er startete den Motor und lenkte den Wagen lautlos über den Schnee aus dem Hinterhof hinaus. Er blickte auf die Uhr. Es war spät, er musste sich beeilen. In drei Stunden würde die Sperrstunde beginnen. Bis dahin wollte er fertig sein.

An der Ampel schrieb er mit zitterndem Daumen eine Telegram-Nachricht. Noch bevor es Grün wurde, kam die Antwort: „Bin in 10 Min. da.“ Er trat aufs Gaspedal.

 

Zurück in seiner Wohnung verwischte er im Wohnzimmer rasch die Spuren, die verrieten, dass hier Kinder lebten. Er schenkte sich einen Whisky ein, zündete eine Kerze an und ließ sich auf die schwarze Ledercouch fallen. „Was mache ich hier eigentlich?“, murmelte er und lächelte. 

Das Handy vibrierte. Es war eine Nachricht seiner Frau. „Die Mädchen schlafen schon fast. Hole uns morgen um zehn wieder bei Ina ab. M.“ 

Er antwortete mit einem nach oben gerichteten Daumen und schaltete das Handy aus. Kurz darauf schellte es an der Tür.

Er fragte sich, wann er zuletzt so aufgeregt gewesen war. Langsam stand er auf und ging Richtung Wohnungstüre. Er genoss jeden Schritt. Er wusste, dass diese Aufregung, dieses Herzklopfen bereits alles waren, was er sich für heute erhofft hatte. Alles was nun folgen würde, wäre nur eine Zugabe. Jetzt gerade, in diesem Augenblick, bekam er genau das, wovon er seit Monaten geträumt hatte. Einen kurzen Moment der Freiheit, an dem er nicht wusste, was die nächsten Stunden passieren würde. Er öffnete die Türe.

Und schloss sie sogleich wieder. Mit offenem Mund starrte er auf den Türspalt. Die junge Frau dahinter verzog ihren Mund. „Soll ich wieder gehen, oder was?“

Er schüttelte den Kopf und öffnete die Tür wieder. „Liz?“, fragte er. 

„Sorry, da haben sie sich die Falsche bestellt. Ich bin Julia.“

Er bat sie herein und musterte sie genauer. Natürlich, das konnte nicht Liz sein. Dafür war sie viel zu jung. War sie überhaupt schon achtzehn? Aber die Ähnlichkeit war verblüffend. „Julia also“, sagte er.

„Das ist natürlich nur mein Agenturname, wenn sie schon so komisch fragen.“

Er nahm ihr den Mantel ab. Sie trug einen hoch aufgeschlossenen roten Pullover, einen karierten Minirock und schwarze, hohe Stiefel, die wie Schellack glänzten. 

„An oder aus?“, fragte sie und hob ein Bein. Eisbrocken krümelten von ihrem Stiefel und schmolzen kurz darauf auf dem Parkett.

„Zwar schade, aber lieber aus“, sagte er und führte sie ins Wohnzimmer. 

„Ben, richtig?“, fragte sie, als sie sich auf die Couch setzte. 

„Das ist natürlich nur mein Agenturname“, entgegnete er und beide lächelten sich an. 

So hatte sie auch immer gelächelt, dachte er und räusperte sich. „Laurent-Perrier?“, fragte er. 

„Lieber Champagner“, sagte sie und obwohl er unsicher war, ob sie scherzte, lächelte er vielsagend.

Als er hinter der Küchenbar den Champagner entkorkte, musterte er sie durch die einseitig verspiegelte Glaswand hindurch. Sie glich Liz wie ein Zwilling dem anderen, dachte er. Mit dem Unterschied, dass er Liz seit zehn – oder waren es fünfzehn? – Jahren nicht mehr gesehen hatte. Warum hatte sie eigentlich den Kontakt abgebrochen? War es wegen seiner Hochzeit? Nein, das muss vorher gewesen sein. Er lachte kurz auf und schüttelte den Kopf. Wie lange er an Liz nicht mehr gedacht hatte. 

Er stellte die Gläser auf den Glastisch und setzte sich zu ihr auf die Ledercouch. Sie nahm einen Schluck und überkreuzte ihre Beine, ließ ihn einen kurzen Blick auf ihren roten Schlüpfer erhaschen. Kurz bedauerte er es, dass sie bereits auf das Geschäftliche umschaltete. Es war schön gewesen, dass sie bis jetzt eine ganz normale junge Frau war. Eine, die wie zufällig auf seiner Couch saß und ein wenig seiner lang verflossenen großen Liebe ähnelte. Er seufzte und stieß mit ihr an. 

„So, Ben. Dann erzähl mal. Lockdown-Langeweile, oder Midlife-Crisis?“, fragte sie.

Er lachte. „Small-Talk schon beendet?“, fragte er. 

Sie zwinkerte ihm zu. „Das ist mein Small Talk“, sagte sie und leckte sich den Champagner von den Lippen. „Ich tippe auf Ehekrise.“

Er nickte. „Du bist gut.“ 

Sie lächelte. „Ich bin jeden Cent wert.“

„Zwei Söhne“, sagte sie. 

Er schüttelte den Kopf. „Zwei Töchter. Zwillinge. Und ich frage mich gerade, warum ich dir das erzähle.“

„Weil du mich magst“, antwortete sie. „Alle mögen mich.“ 

Er nickte. Nickte etwas zu lange, als er wollte. Sein Blick schweifte über die deutlichen Rundungen unter ihrem Pulli. Er wollte jetzt nicht über seine Töchter nachdenken.

„Und? Die Ehe wegen des Lockdowns den Bach runtergegangen?“, fragte sie.

„Im Gegenteil!“, antwortete er und schenkte sich beiden Champagner nach. „Sie wollte vor einem Jahr schon ausziehen. Und dann kam der erste Lockdown und es gab buchstäblich keine Möglichkeit mehr, uns zu trennen.“

„Warum hast du es nicht im Sommer nachgeholt?“

Er räusperte sich. „Mach dir jetzt bitte keine Sorgen um deine Bezahlung, aber ich war bis zum Lockdown ein sehr erfolgreicher Event-Manager. Die Betonung liegt auf: ICH WAR.“

„Upsi“, sagte sie. 

Er blickt auf. Upsi hatte auch Liz immer gesagt. Er erinnerte sich daran, wie oft er mit Liz auf irgendwelchen WG-Sofas gesessen hatte und sie sich gegenseitig alles erzählt hatten. Wirklich alles. 

„Trotz der Krise bin ich noch nicht ganz pleite“, sagte er. „Aber für eine zweite Wohnung war kein Geld mehr da. Und diese ist groß genug für zwei Haushalte.“

Julia lachte. „Funktioniert gut, solange sich bis zu zwei Haushalte treffen dürfen.“

Julia sah ihn mit großen, grünen Augen an. „Offiziell dürfte ich ja auch nicht hier sein. Wir arbeiten alle schwarz“, sagte sie.

„Zum Glück!“ Er nahm ihren Blick auf und ließ ihn solange auf seinem ruhen, bis beide leise lachten.

Der Champagner stieg ihm langsam zu Kopf. „Ich fürchte, ich mag dich tatsächlich“, sagte er und rückte etwas näher an sie heran. „Ich könnte dir jetzt noch erzählen, wie ich und meine Ex-Frau uns seit Monaten streiten, wie uns das Home-Schooling wahnsinnig macht, wie wir uns nichts sehnlicher wünschen, als endlich wieder Normalität zu haben und uns in Ruhe scheiden zu lassen.“

„…aber du kannst auch einfach still sein und den Moment genießen“, antwortete sie und nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände. 

Er schloss instinktiv die Augen. Als sich ihre Lippen näherten, erinnerte er sich an den Geruch von Liz‘ Lippengloss, den sie mit zwanzig immer aufgetragen hatte. Er roch nach Erdbeeren und schmeckte talgig und war nichts weiter als die Verheißung auf das, was er am meisten an Liz gemocht hatte. Er öffnete leicht den Mund und spürte nach, wie sich vorsichtig ihre Zunge vortastete. Liz war vielleicht die beste French Kisserin in der Stadt gewesen. Langsam ließ er es zu, dass ihre Zunge nach seiner suchte und als ihre Zunge damit begann, seine Zunge zu erkunden, erwiderte er den Kuss. Er hatte Liz ein erstes Mal während eines Konzertes im Auto geküsst. Die Wochen danach war er süchtig nach ihr gewesen und da sie beide noch in irgendwelchen schwer definierbaren Beziehungen waren, küssten sie sich ganze Nächte lang, ohne es zu mehr kommen zu lassen. 

Langsam senkte er seinen Kopf und ließ sich auf das Sofakissen zurückfallen. Er spürte, wie sie sich langsam auf ihn legte, ihre Hüften zwischen seine Beine drängte und ihn weiter zärtlich mit der Zunge liebkoste. 

Mit Liz hatte er all die wirklichen ersten Male erlebt. Den ersten gemeinsamen Urlaub mit einer Frau, die erste gemeinsame Wohnung. Die erste Frau, die mit ihm einen gemeinsamen Höhepunkt erlebte und später mehr. Er hatte Vodka aus ihrem Bauchnabel geschlürft und dabei das Muttermal geküsst, das er so sehr liebte. Er küsste sie, als wollte er all die Erinnerungen zurückholen. Jeden einzelnen Tag eines Lebens, das über Wochen, meist sogar über Monate durch und durch glücklich war. Er hatte kaum Geld gehabt, er fuhr einen gebrauchten Astra. Sie war nicht die schönste Frau, mit der er je geschlafen hatte, aber mit niemanden war er lieber aufgewacht. 

Er nahm seine Hand von ihrem Bauchnabel und strich ihr über das Haar, während er sie mit geschlossenen Augen weiter küsste. Liz hatte auch ihre Affären gehabt, aber jeder Streit endete meist in feurigen Schwüren und aufregenden Versöhnungsnächten. Die echten, die richtigen Probleme gingen erst los, als sich alle im Freundeskreis zu verloben begannen. Obwohl er immer gewusst hatte, dass Liz die perfekte Frau für diesen Lebensabschnitt war, konnte er nie diesen leidenschaftlichen Drang unterdrücken, dass das Leben noch etwas anderes mit ihm vorhatte. 

Als sie sich trennten, waren sie einige Monate lang das feurigste Liebespaar der Stadt. Sie hatten eine heftige Affäre, auch als sie beide wieder andere Partner hatten. Die Leidenschaft zwischen ihnen war nie größer.

Er öffnete kurz die Augen. Sie lag auf ihm, streichelte ihm durch das Haar und leckte sich die Lippen. „Kurze Pause?“

Er schüttelte den Kopf.

Sie stand auf und schob sich den Minirock nach unten und zog ihre Strumpfhose aus. Ein roter Slip kam zum Vorschein. Mit ihrem roten Pullover war sie nun ganz in Rot gekleidet, sogar ihre Zehennägel waren rot lackiert. 

Liz war in all ihren Beziehungen, von denen er wusste, unglücklich gewesen. Sie hatte es nie gezeigt. Aber er kannte sie gut genug, um zwischen den Zeilen ihrer Gespräche herauszuhören, wie es wirklich um sie stand. Manchmal, wenn er sie mit seinem Mittelfinger streichelte, spürte er ihre salzigen Tränen an seiner Wange. Wenn sie mit einem Typen zusammen war, der ganz okay war, brach er eine Weile den Kontakt ab. Dann war meist sie es, die unerwartet mit verschmiertem Kajal in seiner Türe stand.

Das Mädchen schaute ihn fragend an. Er nickte. Langsam schob sie den Tisch mit der leeren Champagnerflasche beiseite. Sie verschränkte ihre langen Arme und zog sachte ihren Pullover über den Kopf. Kurz begann die Illusion zu schwinden, als er ihren Körper betrachtete. Aber noch ehe er darüber nachdenken konnte, öffnete sie mit einem Handgriff ihren BH und alles begann zu verschwimmen. 

Als er sie streichelte, erinnerte er sich daran, dass Liz bei ihrer letzten Begegnung ebenfalls ungewöhnlich empfindsam für seine Berührungen war. Es dauerte nicht lange, bis sie erschöpft in seinen Armen lag. Und oft hatte sie danach geweint. Nach dem letzten Mal hatte sie seine Nachrichten nie wieder beantwortet. Das war jetzt fünfzehn Jahre her. Oder länger?

Vorsichtig liebkoste er sie. Er lauschte ihrem heißen Atem in seinem Ohr. Liz hatte es immer gemocht, wenn er sie so gestreichelt hatte. Immer und überall. Einmal sogar im Restaurant. Damals war er schon mit seiner heutigen Frau zusammen gewesen. Sie war sogar dabei, erinnerte er sich und tastete mit seinem Mittelfinger nach der gleichen Stelle, die Liz so gerne hatte. Das Mädchen schloss die Augen und öffnete den Mund. 

Er meinte sich, nun genau daran zu erinnern, dass es derselbe Abend war, an dem sie Liz verkündeten, sie seien nun verlobt. Liz‘ damaliger Freund holte gerade Champagner für alle und seine Frau war noch zu verliebt, um sehen zu wollen, was sich unter der Tischdecke abspielte. Liz hatte sich auf die Lippen gebissen und nur ihr starrer Blick verriet, wie viel Mühe es sie kostete, sich oberhalb der Tischdecke unter Kontrolle zu behalten. Er selbst war so erregt, dass er den restlichen Abend froh war, nicht aufstehen zu müssen. 

Er hielt die Augen geschlossen und versuchte, jedes Geruchsmolekül der schwitzenden Haut des Mädchens zu inhalieren, während sie sich in seinen Händen immer schneller hob und senkte. 

Liz hatte danach seine Hand von ihren Schenkeln weggeschoben. Als ihr Freund mit dem Kellner und den Gläsern zurückkehrte, war schon alles vorbei und noch später beim Dessert, rochen seine Finger nach ihrem Geheimnis.

Als sich der Körper des Mädchens krümmte, hielt er inne. Sie streckte sich und stieß einen Laut der Behaglichkeit aus. „Das war gut“, sagte sie und beugte sich zu ihm hinunter und küsste ihn mit der Zunge.

Liz hatte nichts von dem Champagner getrunken, fiel ihm plötzlich ein. 

„Möchtest du jetzt das volle Programm?“, fragte das Mädchen.

Er aber stand auf. Sein Mund fühlte sich schal an. Am Fenster rieselten Schneeflocken langsam zu Boden. 

„Hab ich was falsch gemacht?“, fragte sie.

Er schüttelte den Kopf. Er dachte an all die Escort-Mädchen, die ihm von Vaterkomplexen erzählt hatten. Die ohne Vater aufgewachsen waren. Er hatte mit ihnen allen geschlafen. 

Etwas in ihm begann an die Oberfläche hinauf zu kriechen. 

„Was ist los?“, fragte sie und wiegte ihren weißen Körper auf der Couch, auf der nur wenige Stunden vorher seine Töchter gespielt hatten. 

Er hielt sich die Hand vor den Mund. Seine Augen wurden größer und größer. Er ließ unruhig seinen Blick über ihren Körper schweifen, als suchte er vergeblich nach einer Antwort. Bis er das Muttermal neben ihrem Bauchnabel sah.

 

Ende

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Das Escort-Mädchen
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Kurzgeschichte für Erwachsene über einen frustrierten Ehemann, der bei einem intimen Treffen das dunkle Geheimnis seiner großen Liebe aufdeckt.
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