Luise Rinsers Verhaftung

Kirchanschöringer Anekdoten

Luise Rinser beschreibt in der dritten Person die Autorin der "Gläsernen Ringe" als der Zauberei und Magie zugetan. Wir haben es also gleich mit zwei literarischen Figuren zu tun, der Protagonistin in den "Gläsernen Ringen" und der in "Den Wolf umarmen".

Letztere, meist nur "die Autorin der..." genannt, erzählt nun von zwei magischen Anekdoten in Kirchanschöring (S. 122):

Im Dorf gab es eine alte Jungfrau, die schwarzhaarige Wallner, die allerlei Künste konnte. Beide, die Wallner und die Autorin, bauen eine Hitler Voodoopuppe: Sie benötigen ein Foto, eine spitze Nadel und den Mond, wenn er nicht scheint. In jeder Neumondnacht muss man mit der Nadel ins Foto des Führer stechen und sagen: "Verrecken sollst." Drei Mal. 

 

Eine weitere Anekdote berichtet Folgendes:

 

Rinser erzählt vom Hamstern in den Hungerjahren nach dem Krieg.

Sie verheimlicht hier nicht, dass sie Geld hatte, beschreibt aber, dass ihr Geld nichts wert war, weil die Bauern nur Wertgegenstände gegen Lebensmittel tauschten.

Gegen Weihnachten geht die Rinser Richtung Dorf, um etwas für die Kinder zu erbetteln.

Der Weg führt sie an der reichsten Bäuerin im Ort, der Hammerschmiedin, vorbei. Soweit die Tatsachen.

Im Buch beschreibt sie, wie die wohlhabende Bäuerin gerade duftende Plätzchen bäckt, sich aber weigert, der Rinser etwas Süßes oder Butter zu geben.

Verzweifelt ruft die Rinser vor dem Haus: "Heute Nacht soll dir deine schönste Milchkuh verrecken!" Drei Mal sagt sie es.

 

Am nächsten Tag, so behauptet das Buch, ist der Hammerschmied plötzlich erblindet. 

Ein Schuldgeständnis der Luise Rinser?

Interessant ist folgende Passage (S. 255):

"Und so glitten viele guten Glaubens ganz unvermerkt in den Hitler Faschismus hinein, in ihm nur Schönes, Reines, Neues sehend... Und 1933 wurde () zum Dichter der Hitlerjugend. Ein Missverständnis, eine pure Naivität, mit Ehrgeiz vermischt. Und später, als () zu erkennen begann, da war es eben zu spät." Sie schreibt von Reue. Mit dem Wissen von heute wirkt es so, als schriebe sie über sich selbst. Aber das kann sie 1986 noch nicht und sie muss den Schriftsteller Hans Baumann als Reflektor benutzen: "Er bereut. Das spricht für ihn. Das reinigt ihn. Die Grenze zwischen dem, was wir ersehnten, und dem, was sich vorbereitete, war schwer zu erkennen von jungen Menschen. Die Rattenfänger waren klug."

Hier spricht sich jemand selbst von aller Schuld frei. Interessant, dass die Rinser Biographen diese Passage bisher überlesen haben.

Hermann Hesse und Kirchanschöring

Während ihrer Zeit in Kirchanschöring pflegt sie weiter ihren Briefwechsel mit Hermann Hesse.

Den Inhalt seiner Briefe beschreibt Luise Rinser als politisch kühn, auch ein Anti-Kriegsgedicht sei darunter gewesen.

Als sie Anfang Oktober 1944 verhaftet wird, nützt sie die Zeit, die man sie noch einmal in ihr Haus lässt, um die Briefe zu verbrennen. Den Dorfgendarm bezeichnet sie als brav, er schaut wissend weg, als sie die Papiere vernichtet.

Ein Punkt der Anklage lauter schließlich: Korrespondenz mit einem Staatsfeind und Defätisten. Nicht ohne Stolz fügt sie hinzu: Das war Hesse. (S. 331) 

Das Haus im Tothölzl in Voglaich

Luise Rinser Haus
Damaliger Standort des Haus von Luise Rinser am Tothölzl

Luise Rinser wird ausgebombt, ihr Mann fällt im Krieg und im gesamten Chiemgau findet sie keine Wohnung für sich und ihre Kinder (S. 365)

Ausgerechnet die Tante Marie, die sie noch einmal zur Erinnerung "Kommunistenbraut" nennt, organisiert ihr ein Häuschen etwas außerhalb von Kirchanschöring.

Sie beschreibt es folgendermaßen:

An den Wänden wuchs Schimmel, die Mäuse hatten die Türe angenagt, es gab kein elektrisches Licht, kein fließendes Wasser, und das Klo war außerhalb. Aber es hatte einen Garten, und hinter dem Haus war der Wald mit Tannenzapfen zum Anfeuern und mit Staatsholz, in Größe Scheite geschnitten, zum Stehlen bereit."

Zudem beschreibt Luise Rinser, wie liebevoll sie von ihrer Tante Marie in den Zeiten der Knappheit mit Lebensmittel und Limonade versorgt wird.

Wieder passt diese Beschreibung nicht zur Aussage, dass die Tante Marie sie nicht mochte.

Wobei anzufügen ist, dass Luise Rinsers Art im gesamten Dorf nicht nur auf Gegenliebe stieß.

Im Buch erzählt die Rinser vom Feindsender hören. Marie hörte "mitten im Dorf" Feindsender. Eine Übertreibung, auch ihr Haus lag etwas außerhalb. Ihre Tochter, die Cousine Fanny, steckte die Nachrichten in ihre Strümpfe und überbrachte sie Luise Rinser. Sie schreibt, sie gab die Nachrichten reihum weiter.

Inwieweit die Marie Feindsender hörte, ist nicht bekannt. Sicher ist aber, dass die Rinser auch beim Zimmerermeister Hans Straßer, dessen Bruder ein bekennender SPDler war, sich nach dem Frontverlauf erkundigte. (siehe auch "Die Schriftstellerin und der sture Zimmerer")

Ihre Zeit im "Tothölzl", wie sie den Wald in Voglaich immer wieder nennt, schildert sie als entbehrungsreiche, aber glückliche Zeit in ärmlichsten Verhältnissen: "Ich baute Kartoffeln und Bohnen im Garten an, ich sammelte Wildkräuter, ich ging Hamstern, um wenigstens ein paar Löffel Mehl und ein Ei heimzubringen. Arm, arbeitslos, hungrig, einsam, schutzlos, von der Gestapo überwacht..." (S. 366)

Die allgemeine Knappheit an Gütern mag zutreffen. Ganz so arm und arbeitslos wie sie sich stilisiert, war die für die UFA Drehbücher schreibende Autorin nicht, wie Biograph de Murillo anhand Rinsers Briefe an Hesse und Ernst Jünger nachweisen kann.

Ihren neuen Lebensgefährten Klaus führt sie, ähnlich wie bei Georg Rinser, mit einer negativen Umschreibung ein. Mit ihm tauchte neues Unheil auf, schreibt sie. Wer ist dieser Klaus? Er war ganz unwichtig für mein Leben, behauptet sie. Wie ist diese Betonung der Unwichtigkeit zu interpretieren? Sie stellt ihn als Edelkommunist und Homosexuellen dar. Gibt ihm also zwei Eigenschaften, die ihn zum Verfolgten der Nazis machen. Die Autorin schreibt sich zur Retterin eines Verfolgten und je kleiner und unbedeutender sie den zu Errettenden macht, desto barmherziger erscheint die Tat der Retterin.

Sie nimmt den angeblich verfolgten Antifaschisten auf und geht sogar soweit, ihn mit einer ganz und gar unbedeutenden Heirat zu schützen. Di Murillo hat die wahrscheinlicheren Verhältnisse in seiner Biografie bereits klar gestellt und die Tatsächliche Bedeutung ihres zweiten Ehemannes herausgearbeitet.

Wieder sollte man sich auf das Symbol der Literatin konzentrieren: Selbstlos ist die Autorin in ihrem Antifaschismus, so selbstlos, dass sie sich wissend einer großen Gefahr aussetzt. Wieder bereitet Luise Rinser eine gewisse Spannung, eine Fallhöhe vor, die bald in der Eskalation dieses Konfliktes mündet.

Aber zuvor diskreditiert sie diesen Klaus noch, führt dessen Schielen nach den Bauersbuben an und, dass er einem Dorfadonis Lateinunterricht gab.

Verhaftung und Kriegsende

1944 eskaliert die Lage in Kirchanschöring. Im "Wolf" behauptet die Autorin, dass es einen Spitzel der Gestapo gab, der sie zwei Jahre überwachte. "Ein langer Kerl, der nichts arbeitete und nur so herumlungerte, mit Schlitzohren überall zuhörte, im Wirtshaus und in den Läden und immer gut angezogen war und von dem niemand wusste, woher er kam, wohin er gehörte..." (S. 372)

Er pirscht sich in der Dunkelheit bis an ihr Haus heran, sie schreit ihn an.

Schließlich das folgenreiche Gespräch mit ihrer früheren Schulfreundin Lisl. Deren Mann an der Front gegen die heranrückenden Russen um sein Leben fürchtet.

Luise Rinser rät ihr, dem Mann zu schreiben, er solle sich "verdrücken, absetzen, heimkommen." (S. 374)

Die Frau, dumme Kuh, nennt sie Rinser drei Mal, tut wie ihr geheißen. Der Offizier zeigt sie umgehend an.

Am Morgen des 12. Oktober wird sie verhaftet.

Vieles ist dokumentiert. Die Verhaftung wird der Grundstein ihres "Gefängnistagebuches", des ersten Buches, das sie nach dem Krieg veröffentlicht, und das ihren Mythos als Regime- Opfer und Gegnerin begründet.

Jene Lisl wird später als Lisl Grünfelder, der Mutter des späteren Kirchanschöringer Schulrektors identifiziert, was in der Schule damals für Unruhe sorgt.

Die Vorwürfe, die Rinser im Dorfwirtshaus Verlesen bekommt, beinhalten auch: "Sie haben verbotenen Umgang mit polnischen Kriegsgefangenen Frauen im Lager Laufen gehabt und ihnen Schuhe und Seife gebracht" (S. 375) und "Sie haben defätistische Nachrichten aus Feindsendern verbreitet und dadurch den Wehrwillen des deutschen Volks geschwächt"

Das Verhör dauerte 7 Stunden. Die Wirtin brachte der Autorin eine Leberknödelsuppe. Luise Rinser wird verhaftet wegen Wehrkraftzersetzung und Widerstands gegen den Staat. Den "Hochverrat" fügt sie nur vage hinzu. Es wurde nie belegt, dass sie auch des Hochverrats beschuldigt wurde. 

Sie beschreibt den Weg ins Zuchthaus nach Traunstein:

Die Polizisten bringen Sie erst nach Fridolfing (vermutlich eher nach Laufen). Dort gibt es eine kleine Zelle mit Eisentür und Riegel.

Am nächsten Morgen verabschiedet sie sich von Klaus. Interessant ist diesbezüglich, dass nicht der angeblich politisch verfolgte verhaftet wurde, sondern die Schriftstellerin.

Mit dem Zug wird sie nach Traunstein gefahren. Dort tritt sie die Haft an.

Luise Rinser beschreibt die Haftbedingungen und die unmittelbare Gefahr der Nazi Gerichtbarkeit sowohl im Wolf als auch im Gefängnistagebuch drastisch. Sie geht, wieder ein nachgewiesener literarischer Kniff, so weit, das ihr Fall vor das berüchtigtste Gericht, dem Volksgericht Berlin unter Richter Freisler geht. "Tod, oder was damals dasselbe war, KZ, war mir sicher." (S. 383)

Durch ihre Beziehungen zu einem einflussreichen Nazi kommt sie schließlich frei. 

"Der Wolf umarmen" - Ist Hitler der Wolf?

 Von der Kusine Fanny erhält sie die Nachricht, Hitler ist tot. Im Garten hängen sie einen Zinnsoldat - Hitler an einen Galgen und tanzen darum herum "wie die Geißlein um den Wolf tanzten: der Wolf ist tot, der böse Wolf ist tot" (S. 385)

Diese Szene ist mit dem Wissen von heute und dem Titel des Buches besonders interessant: Ist mit dem Wolf wirklich Luise Rinsers Vater gemeint? Oder ist der Wolf tatsächlich nicht doch Adolf Hitler selbst? Hat Luise Rinser mit dem Buchtitel ihrer Biographie vielleicht einen Hinweis zu ihrer tatsächlichen Rolle im Dritten Reich gegeben? Laut di Murillo ist es nicht ausgeschlossen, dass Luise Rinser Adolf Hitler begegnet ist. Dass sie ihn, den Wolf, eine zeitlang geistig umarmt hat, ist heute gesichert. Wer kann ausschließen, dass es auch außerhalb dieser Metapher zu einer tatsächlichen Umarmung mit dem "Wolf" kam?

Während dieses Totentanzes fährt der Ortsgruppenführer vorbei und schreit, sie sollen sich nicht zu früh freuen, er könne sie alle erschießen lassen.

 

Der Ortsgruppenführer war damals Fritz Jochum. Und bis auf seine Parteizugehörigkeit konnte man ihm auch während der Entnazifizierung nichts vorwerfen. Im Gegenteil, so manchem hat er mit seinem Einfluss das Leben gerettet. Nach Dachau in Haft musste er dennoch. Auch diese Anekdote ist literarisch zu lesen, ihr Wahrheitsgehalt unwahrscheinlich.

 

Das Ende des zweiten Weltkriegs

Als die Amerikaner anrücken, ziehen die abrückenden Truppen auch an ihrem Haus vorbei. Auf Ihre weiße Fahne wird geschossen. (siehe auch "Exodus - das Kriegsende in Kirchanschöring")

Versprengte Resttruppen ziehen an ihrem Haus vorbei, die Rangabzeichen abgerissen, erschöpft.

Ein Panzer rollt vorbei. Die Amerikaner sind da. (S. 386)

Später im Buch führt sie recht plastisch noch einen Todesmarsch auf, den es kurz vor Kriegsende tatsächlich gegeben hat: ein Zug "schweigender Hungerskelette in grauschwarz gestreifter Häftlingskleidung" werden an ihrem Haus vorbeigetrieben. (S. 390). Unwahrscheinlich, dass sie durch Voglaich gezogen sind, aber die Schüsse hat sie vermutlich gehört, als ein Kazettler auf der Flucht erschossen wurde. Es lohnt sich, diesbezüglich "Jan Lobel aus Warschau" zu lesen, das von diesem Ereignis inspiriert ist.

Sogleich mit Kriegsende arbeitet Rinser an ihrem neuen Mythos. Sie geht ins Dorf zum Lager der Amerikaner und gibt sich als Verfolgte des Nazi Regimes zu erkennen. Sie wird mit wertvollen Lebensmittel beschenkt.

Wie geschickt die Rinser ihren neuen Status nutzte, zeigt sich jener Bericht wonach sie sich kurz vor Kriegsende ihre Zeit der Haft noch von den Behörden bestätigen ließ.

Fakt ist auch, sie stand jetzt, zum Kriegsende, auf der richtigen Seite und ihre Haft verschaffte ihr ungeahntes Gewicht und neue Möglichkeiten.

Eine gesicherte Anekdote aus dieser Zeit besagt, dass sie den Kontakt zum zweiten in Dorf, der wegen Wehrkraftzersetzung in Haft war, suchte: Jenem Hans Straßer, der sie mit Informationen vom Feindsenderhören versorgt hatte. Er war bereits 1940 in Haft geraten und durch die Haftbedingungen an Tuberkulose erkrankt. Ihn wollte sie nun überreden, den damaligen Denunzianten anzuklagen, das alte System und seine Mitläufer also zur Rechenschaft zu ziehen. Der Todkranke lehnte ab. Auch, weil der sture, bodenständige Zimmerermeister und die intellektuelle Schriftstellerin wenig gemeinsam hatten. Das Streitgespräch beider ist durch Hans Straßers älteste Tochter verbürgt.

Rinser gründete die VNN, die Vereinigung der Verfolgten des Nationalsozialismus".

Die Wut der Rinser, dass es 45 weiterging wie bisher, liest sich noch im "Wolf": "jeder wollte jetzt heimlich Gegner Hitlers gewesen sein, nur mitgelaufen sein, nur Befehle ausgeführt haben, widerwillig, jeder hatte einen Juden geholfen, einen Kommunisten versteckt..."(S. 392)

In Luise Rinsers Werk taucht Kirchanschöring noch einmal auf: In ihren Tagebuchaufzeichnungen, unter dem Titel „Im Dunkeln singen“ veröffentlicht, schreibt sie von einem Brief von Hans Straßer’s Sohn, inzwischen Bürgermeister von Kirchanschöring:

 

„Der Brief des Bürgermeisters Hans Straßer aus Kirchanschöring; er schickt eine Einladung zu einer Lesung im ‚Waldtheater‘, und schreibt dazu folgendes: ‚Nachdem Sie einen Zeitabschnitt ihres Lebens hier verbracht haben – und sicherlich nicht den einfachsten – darf ich Ihnen einige aktuelle Kirchanschöringer Gemeindemitteilungen beilegen. Noch eine persönliche Anmerkung: Meine – inzwischen verstorbene – Mutter pflegte immer meinen Vater (ein Jellbauersohn von Voglaich) zu zitieren, welcher angesichts Ihrer aufrechten Haltung gegenüber den Nazis von Ihnen sagte, daß sie de unterschiedlichsten Leit geistig z’sammarucka läßt‘ Ich war von 1942 bis 1948 dort in jenem armseligen Haus am Totenhölzl, das ich im Wolf beschrieb. Von Kirchanschöring aus war ich am 12. Oktober 1944 verhaftet worden.“

Weltliteratur aus Kirchanschöring

Luise Rinsers "Die rote Katze"

Literarisch war Luise Rinser bereits zu Lebzeiten sehr umstritten. Sowohl bei der Gruppe 47, als auch bei vielen Literaturkritikern vielen die Romane und Kurzgeschichten von Luise Rinser durch, was Luise Rinser noch mehr anspornte. Beschäftigt man sich mit Luise Rinsers noch heute gültigen literarischen Vermächtnis, wird man auf mindestens zwei, eigentlich zweieinhalb Texte stoßen, an denen Luise Rinser beteiligt war. Interessanterweise wurden alle diese Texte in Kirchanschöring geschrieben beziehungsweise nach Kirchanschöring adressiert. Beginnend bei Hermann Hesses bedeutenden "Brief an Deutschland", der ein offener Brief an Luise Rinser, damals wohnhaft in "Kirchanschöring bei Laufen a.d. Salzach". Luise Rinsers meisterhafteste Erzählung war "Jan Lobel aus Warschau", die auch von Hermann Hesse sehr gelobt wurde. Diese ist deutlich inspiriert von den Ereignissen der letzten Kriegstage in Kirchanschöring. Luise Rinsers unbestritten berühmteste Kurzgeschichte, die bis heute zum Kanon der klassischen Deutschen Kurzgeschichten zählt, ist "Die rote Katze". Auch diese wichtige Kurzgeschichte hat sie in einem der Hungerjahre nach dem Krieg in ihrer Hütte in Voglaich geschrieben. 

Als Fazit zu Luise Rinsers Jahre in Kirchanschöring lässt sich vielleicht dieses sagen: Es war keine große Liebe. Weder von Luise Rinser zu Kirchanschöring, noch umgekehrt. Aber was bleiben wird, sind ihre Geschichten, die sie in Kirchanschöring geschrieben hat. Und so manch Kirchanschöringer Schüler, der eine Kurzgeschichte über eine rote Katze zu analysieren hat, wird überrascht sein, dass diese damals in seinem Dorf geschrieben wurde.

Luise Rinser in der Serie "Heimat und Geschichte"

Eine Kurzgeschichte über Luise Rinser in Kirchanschöring:

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