Coldplay und der Olympiaberg: Münchens neuer Konzert-Hotspot

Als hätte es ihn nie gegeben, hat München entdeckt, dass es einen Olympiaberg gibt, von dem man auch bei Konzerten ins Stadion schauen kann. Seit die Bilder von 40.000 Taylor-Swift-Fans auf dem Olympiaberg um die Welt gegangen sind, verselbständigt sich der Hype zunehmend. Auch bei Coldplay bot sich nun dasselbe Bild:

Überraschend entspannt - wenn man rechtzeitig seinen Platz gesichert hat!
Überraschend entspannt - wenn man rechtzeitig seinen Platz gesichert hat!

er Olympiaberg ist der neue heiße Scheiß, und es kommen sogar schon Leute aus dem Ausland nach München, um beim Oly-Berg-Happening dabei sein zu können. Auch ich wollte Teil davon sein! Und was soll ich sagen? Es ist natürlich wunderschön und fantastisch – ein großartiges Trostpflaster, wenn man keine Tickets fürs Stadion bekommen hat. Kein Vergleich zu früher, als ich mit ein paar hundert Fans Bon Jovi angehört hatte. Damals konnte man während der Zugabe sogar noch ins Stadion rennen und sich die letzten Songs ganz vorne anschauen. Beim ersten Coldplay-Konzert war der komplette Berg wieder dicht, ein riesiger Ameisenhaufen, „überstreuselt“ mit Menschen, wie es die Süddeutsche treffend beschrieb.

Mitten drin sein oder von unten die Aussicht genießen - der ganze Park ein Erlebnis.
Mitten drin sein oder von unten die Aussicht genießen - der ganze Park ein Erlebnis.

Ein Münchner Sommermärchen, das mit dem fröhlichen Eröffnungsspiel gegen die Schotten während der Europameisterschaft begann, mit Taylor Swift und ihrem „Swift Hill“ seinen ersten Höhepunkt hatte und nun mit den Adele- und Coldplay-Konzerten weitergeht. Dabei sein ist alles. So haben sich gleich drei Hotspots herauskristallisiert: Natürlich das Stadion, wo die eigentliche Musik spielte, der Olympiaberg als neuer Anziehungspunkt und der Bereich rund um den Olympiasee, von dem aus man den besten Blick auf das Spektakel auf dem Berg hat. Egal, von wo aus man Coldplay zugehört hat – der ganze Olympiapark ist dieser Tage ein schwereloser Ort der Lebensfreude, und die Münchner Presse überschlägt sich vor Begeisterung. Zu Recht. 

Mein Highlight war das leise, aber beständige Mitsummen der meist weiblichen Coldplay-Fans während des Konzerts auf dem gesamten Berg. Es hörte sich an wie das Konzert eines riesigen Elfen-Chores, fast schöner als Chris Martins Gesang. Überraschend war für mich auch, dass man ausgerechnet ganz oben, auf der Spitze des Berges, gar nicht so dicht gedrängt stand. Dort, wo man mit einem lang gestreckten Hals sogar einen Blick auf die Leinwände hatte und zuschauen konnte, was sich im Stadion abspielte. Was jedoch vom fast ganzen Oly-Berg gut zu sehen war, war die Lichtbänder-Show im Stadion.

Sky full of Stars - Das Feuerwerk war in der ganzen Stadt zu sehen.
Sky full of Stars - Das Feuerwerk war in der ganzen Stadt zu sehen.

Die Zehntausenden funkelnden, leuchtenden, Bilder choreographierenden Bänder an den Armen der Konzertbesucher sorgten immer wieder für Gänsehaut. Und mein Gedanke war die ganze Zeit: Wenn ich der Coldplay-Manager wäre, würde ich dafür sorgen, dass die Bänder auch an die Menschen auf dem Berg verteilt werden. Die Bilder vom Olympiaberg, der ebenfalls in bunten Farben leuchtet, würden international für Furore sorgen und sogar die Taylor-Swift-Bilder übertreffen. Aber leider ist auf diese Idee noch keiner gekommen.

 

Ein Lob geht übrigens noch an die Münchner Verkehrsgesellschaft, die an der U-Bahn-Station Olympiazentrum mit bayerischem Humor, lustigen Durchsagen, zahlreichen Sonderzügen und richtig viel Spaß bei der Arbeit die Zehntausenden Menschen gut nach Hause gebracht hat.

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