Der Traunsteiner Heimatkundler Hans Kösterke hat sich auf die "Spuren von Rittern und Edelleuten in Trauwenstein" begeben. Ein Jahr lang hat er zahllose Fakten und neue Erkenntnisse aus den Archiven zusammengetragen und mit seinem neuen Buch einen wichtigen Baustein für die Stadtgeschichte Traunsteins für die Zeit des Mittelalters vorgelegt.
Hans Kösterke ist auch Leser der Chiemgauseiten und hat mir einige Auszüge seines Buches zur Verfügung gestellt, die ihr hier downloaden könnt. Doch zunächst noch ein paar Informationen zu Hans Kösterke und zu diesem für Freunde der Heimatkunde absolut empfehlenswerten Buch:
Fans des TV-Films "Das Sacher" sollten hier aber gleich informiert werden: Das dort auftretende Ehepaar Hans Georg und Konstanze von Traunstein haben leider nichts mit realen Traunsteiner Adeligen zu tun. Sie wurden für die Serie als fiktive Charaktere erfunden. Spannende historische Geschichten gibt es aber auch auf dieser Seite. Und zwar hier
Ausgangspunkt für diese Arbeit war der Ostermontag 2019 – 22.April, 9:50 Uhr. Der sollte in Kürze beginnen. Der Autor stand an der Hofgasse neben der historischen Figur des Herolds hoch zu Pferd, der die wohl größte Pferdewallfahrt in Bayern anführt. Erstmals waren ihm am Sattelzeug die farbigen Wappenanhänger aufgefallen und hatten sein Interesse geweckt
Vertraut aus der Geschichte und Heimatkunde das Bayerische Staatswappen und die Namen der auf das Mittelalter (6. bis 15.Jahrhundert) zurückgehenden Rittergeschlechter der „Trauner, de Truna“, der „Edlen von Schaumburg“, der „Zirnberger“ und der Familiendynastie der „von Großschedel“. Noch nichts gehört hatte er vom Namen „von Kern“. Unbekannt waren ihm bisher auch die Erscheinungsbilder der Wappen. An Heimatgeschichte ohnehin und schon lange sehr interessiert, machte er sich an die Arbeit, mehr zu erfahren und in einer Dokumentation zu erfassen. In den Wochen und Monaten danach suchte der in den unterschiedlichsten Quellen, angefangen von der bekannten historischen Literatur zur Heimatgeschichte. Sehr umfangreich gestalteten sich die Recherchen in den – nun im Zeitalter der Digitalisierung verfügbaren – schon im 16.Jahrhundert verfassten Werke, Bücher und Unterlagen in Online-Bibliotheken. Neue Einzelheiten wurden beweisbar aus den Stammen- und Wappenbüchern von Wigeleus Hundt, von Prey, Johann Siebmacher u.v.m., wie aus der Auflistung der Quellen ersichtlich ist.
Neben zeitgeschichtlichen Daten gibt es umfangeiche Einzelheiten zur Herkunft, zu den Wappenbildern, zu den Familien-Linien und die Darstellung der Beziehungen der Ritter- und Edlen-Geschlechter zu Traunstein und seiner Geschichte.
Beleuchtet wird zunächst die Geschichte der vermeintlichen Burgherrn der Veste von Traunstein der, „Edlen von Truna“ sowie zum Rittergeschlecht der „Trauner zu Adlstetten, Furth …“
Es folgen die Forschungen Hans Kösterkes zu den Zirnberger und den versippten Geschlechtern und Familien der Pauberger, Resch und Apfentaler – aus der Wappenheraldik abgeleitet mit „Abstechern“ zu den Truchtlingern von Poigen an der Altzen und den Pienzenaw/gen Wildenholtzen. In der Schlussfolgerung letztlich mit sehr interessanten Ergebnissen in Bezug zur bisher überlieferten Heimatkunde.
Aber bei den Zirnbergern auch zum historischen Ereignis des am 4. Dezember 2020 wiederkehrenden 550-jährigen Bestandes der aus einer sog. „frommen Stiftung“ im Jahr 1470 ursprünglichen Zirnbergerschen Benefiziumspfründestiftung Sie existiert bis heute und steht in der Verwaltung der Kath. Pfarrkirchenstiftung St. Oswald Traunstein.
Des weiteren befasst sich Hans Kösterke mit dem Rittergeschlecht der „von Schaumburg“. Über die Wappenheraldik gelingt ihm eine Fortschreibung der Geschichte dieses Adelsgeschlechts. Sie sind, nun wohl nachweislich, in der Herkunft dem fränkischen turniergenossenen Ritter-Uradel, Freiherren-Klasse, „von Schaumberg auf Kleinziegenfeld“ zuzuordnen. Stammsitz des Rittergeschlechts ist die Schaumburg, gelegen über der Stadt Schalkau am Südhang des Thüringer Waldes. Enthalten ist auch die gelungene FamilienLinie des „von Schaumberg“ zu Neugereut in Traunstein bis zu ihrem Aussterben im Jahre 1659. Das Wappen der „Großschedel“ führt zu den „Freiherren von Großschedl zu Perghausen und Aigelsbach“. Auch dazu Wappenbilder, Texte und Bilder zur Familiengeschichte, sowie zu ihrem Leben und Wirken als angesehene, wohlhabende und einflussreiche Personen in Traunstein von ca. 1586 bis zum Ende des 18.jahrhunderts. Das Wappen vom Herolds-Pferd und weitere Wappendarstellungen und –Beschreibungen den Abschnitts zu den „Freiherren von Kern“ zu Zellerreit; in Text und Bild erläutert wer-den Herkunft, Stammsitz und Familien-geschichte, sowie ihr Leben und Wirken als angesehene, wohlhabende und einfluss-reiche Familiendynastie in Traunstein von 1632 bis zum Anfang des 19.Jahrhunderts.
Das 160-seitige Buch mit unzähligen farblichen Illustrationen ist bei Hans Kösterke im Eigenverlag erschienen. Es kostet 20 Euro.
Kontakt zum Autor:
Hans Kösterke
Geßelestraße 67F
83278 Traunstein
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