Wenn man über den Karl-Theodor-Platz in Traunstein spaziert, fällt einem sofort ein imposanter Bau ins Auge: Die Salinenkapelle St. Rupert und Maximilian. Sie ist die größte Kapelle Deutschlands und ein Zeugnis der 400-jährigen Salzgeschichte der Stadt.
Die Salinenkapelle wurde 1630/31 nach Plänen des Münchner Hofmaurermeisters Isaak Bader erbaut, um den Arbeitern und Beamten der eigenständigen Traunsteiner Saline einen Raum für Gottesdienst und Andacht zu bieten. Die Kapelle vereinigt Elemente aus Gotik, Renaissance und Frühbarock und beeindruckt durch ihre schlichte Eleganz und Harmonie. Der Innenraum ist mit einem prächtigen Altar, einer reichen Stuckdecke und zahlreichen Gemälden geschmückt, die Szenen aus dem Leben der beiden Patrone darstellen: Dem Salzheiligen Rupert, dem Gründer des Bistums Salzburg, und dem Kurfürsten Maximilian I., dem Gründer der Saline.
Folgender Text stammt von der Infotafel an der Saline Traunstein:
Die Saline Traunstein (1619-1912)
Die Saline Traunstein verdankt ihre Entstehung der Holzknappheit bei der Saline Reichenhall, wo die Wälder den Verbrauch auf Dauer nicht mehr zu gewährleisten schienen. Deshalb baute man unter dem späteren Kurfürsten Maximilian I. in den Jahren 1617-1619 eine Rohrleitung, um die Sole ins waldreiche Trauntal führen zu können. Bei Traunstein entstand eine Salinenanlage mit vier Sudhäusern, den dazugehörigen Härt- oder Pfieselhäusern sowie mit Arbeiter- wohnungen, einer eigenen Schule und Kirche. Der Salinenbezirk hatte den Rang einer Hofmark.
Jährlich erzeugte man hier rund 5000 Tonnen Salz. Nachdem die Produktionsanlagen überholt waren, wurde 1785-87 das Karl- Theodor-Sudhaus mit einer völlig neuen Pfannentechnik errichtet. Als 1870 die Pfanne V hinzukam, stieg die Produktion auf über 10.000 Tonnen Salz.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Saline unrentabel. Die Auseinandersetzung um die Auflösung wurde erbittert geführt. Nach dem Auflösungsbeschluß der Kammer der Abgeordneten stellte die Saline Traunstein 1912 endgültig ihren Betrieb ein.
Noch heute sind im ehemaligen Salinenbezirk Au eine Reihe von Salinengebäuden zu sehen, so die Salinenkapelle. mehrere "Stöcke" (Arbeiterwohnungen mit darunterliegenden Härt- oder Pfieselhäusern). die Pfanne V. der Beamtenstock und der Rupertistadel. Heute erinnert an die ehemalige Saline zudem der wunderschöne Salinenpark.