Wie werden Bücher zukünftig geschrieben, gelesen, wie sieht der Austausch zwischen Schreibenden und Lesenden in Zukunft aus? Autor*innen und Publikum diskutierten in der Sendlinger Kulturschmiede, über „Die Zukunft des Buches“, organisierte von der Regionalgruppe München-Oberbayern des Verbands dt. Schriftsteller*innen Bayern, gefördert vom Programm „Neustart Kultur“, das eine faire Vergütung für die Leistung der Autor*innen auf der Bühne sicherte .
Hochinteressierte und diskussionsfreudig erlebte das Publikum den Abend zusammen mit den Autor*innen. Rund um Buch&Zukunft stellten die Autoren Christoph Fromm, Michael Kleinherne, Bernhard Straßer und Autorin und Moderatorin Monika Pfundmeier Erfahrungen und Möglichkeiten vor.
Als erfolgreicher Drehbuchautor erlebte Christoph Fromm, wie die Erzählungen in seinen Manuskripten verändert und angepasst wurden und die eigentlichen Geschichten verzerrt wurden und/oder wichtige Teile verloren gingen. Er gründete selbst einen Verlag und startete erfolgreich mit der Veröffentlichung seines Buches „Stalingrad“ in der Originalfassung. Im gleichnamigen Podcast arbeitet er Themen mit Bezug zum zweiten Weltkrieg und zum Nationalsozialismus heraus und erreicht damit über 200.000 Hörer*innen. https://www.primeroverlag.de/stalingrad-podcast
Michael Kleinherne improvisierte als Autor, Dozent und Mitorganisator des Litereraturfestivals LiteraPur der Uni Eichstätt zu Beginn der Corona Pandemie und verlegte das Literaturfestival von Eichstätt nach Online. Lesende, Studierende und Publikum beteiligten sich bei Lesungen und auch bei den Diskussionen, die im Anschluss online wahrgenommen wurden. Was an Zeitaufwand für Fahrtwege wegfiel und die Teilnahme aus weiter entfernten Regionen erleichterte, musste jedoch in technische Infrastruktur investiert werden. Der persönliche Austausch zwischen Autor*innen und Studierenden ließ sich zudem schwer ersetzen, ebenso die Atmosphäre und die Interaktion vor Ort. https://michaelkleinherne.wordpress.com/
Bernhard Straßer betreibt seine Webseite mit Kurzgeschichten und veröffentlichte auf www.chiemgauseiten.de als einer der ersten eine Corona Kurzgeschichte. Ausgelöst durch die Pandemie wurden Schüler*innen, Studierende und Lehrer*innen auf diese Geschichte und seine Website aufmerksam. Mittlerweile ist dies ein wichtiges Standbein zur Veröffentlichung seiner Geschichten und zum Austausch als eine der Top 5 Websites für Kurzgeschichten. Durch Werbeanzeigen und die Vergütung der VG Wort finanziert er Teile seiner Arbeit, bietet diese aber kostenlos online an.
Trotz Verlagsveröffentlichungen schätzt die mit einem Preis ausgezeichnete Autorin Monika Pfundmeier das Self-Publishing, um Leser*innen zu erreichen und Bücher selbstbestimmter zu veröffentlichen. Social Media, wie z.B. Instagram bietet für sie Sichtbarkeit, die bei ca. 100.000 Verlagsveröffentlichungen p.a. andernfalls nicht stattfindet. Zudem bietet Social Media Austausch und den Blick auf die Person hinter dem Buch, selbst wenn persönliche Begegnungen nicht möglich sind.
Im Austausch zwischen Autor*innen und Publikum zeichnete sich ab, wie hoch die Wertschätzung für Kunst, Kultur, Literatur unter den Anwesenden ist, aber auch wie wichtig ein Einkommen für Schreibende ist. Nur wer sich leisten kann, kann schreiben. Nur so werden Geschichten vielfältig und vielfältige Geschichten erzählt.
Dass das Buch Zukunft hat und begeisterte Schreibende wie Lesende, wurde ebenso deutlich, wie die Herausforderungen, die dabei ständig zu überwinden sind, um diese Zukunft zu schaffen. Wichtige Voraussetzungen dabei sind Einkünfte für Schreibende, Austausch – insbesondere persönlicher Austausch - und beständiger Dialog der Gesellschaft.
Die Vorteile einer Online-Veröffentlichung von Kurzgeschichten für Leser und Autoren. Hier berichte ich euch über meine Erfahrungen und wie ich es geschafft habe, ein Top 5 - Kurzgeschichten-Portal zu erstellen. Hier klicken.