Rezensionen  und Buchbesprechungen

Sterne sieht man nur bei Nacht

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 Zutiefst ehrlich und unverblümt geschrieben ziehen einem manche Passagen den Stecker. 

Rebecca B.

 

Sterne sieht man nur bei Nacht zu lesen, ist als höre man einem guten Freund zu. Bernhard schafft perfekt die Balance zwischen dem schwierigen Thema Krebs und der Romantik, den Zauber des Kennenlernens.

Sandra S.

 

Eine sehr bewegende Geschichte über Liebe, Freiheit und die großen und kleinen Familiendramen einfühlsam erzählt. Manche Orte meint man wiederzuerkennen, wenn man im Chiemgau unterwegs ist.

Mona H.

 

Hob scho lang koa Buch mehr so gern gelesn!

Katharina H.

Online bestellen hier oder auf Amazon:

Die Buchbesprechung im Trostberger Tagblatt:

Einfühlsamer Roman von Bernhard Straßer

Die Buchbesprechung aus dem Trostberger Tagblatt von Stefan Brunner:

 

Der Name hat eine Vorbedeutung: Hans Wegmann ist ein junger Mann, der sich auf den Weg macht und dabei auch weg läuft. Der 26-Jährige, der in der Nähe einer Kleinstadt lebt, hinter der sich Traunstein verbirgt, freut sich auf den Frühling, freut sich über seine Unabhängigkeit nach dem Abschluss des Studiums, freut sich über seinen ersten Job, die eigene Wohnung. Doch dann wird bei seiner Mutter Krebs diagnostiziert und Nichts ist mehr wie zuvor. Überfordert von der Wendung, die sein Leben genommen hat, stürzt sich Hans in das, was er für das pralle Leben hält, in Feiern und Reisen. Er reist nach Paris, wo er zwischen zwei Frauen – Ellis und Loni Schneider – hin und her gerissen ist. Doch nicht nur zwischen ihnen: „Du bist so verzweifelt, keinen Fehler zu machen, es allen Recht zu machen und willst gleichzeitig frei sein und das Leben in vollen Zügen leben. Natürlich sind beides Gegenpole und du bist mitten drin und weißt nicht, in welche Richtung du gehen sollst.“ Sagt ihm Loni Schneider, die gleichzeitig etwas von einer Femme fatale und einem scheuen, verwundeten Reh hat. Und Ellis? Klug ist sie, lieb, und sie meint es absolut ehrlich mit ihm. Welche ist die richtige für ihn, was ist das Richtige für ihn? Welche Entscheidungen muss er treffen, was die beiden betrifft, den nahenden Tod seiner Mutter, der ihm immer bewusster wird, den Weg zu sich selbst? Und wird ihm klar, dass es manchmal der Dunkelheit bedarf, um das Licht zu sehen?

„Sterne sieht man nur bei Nacht“ ist der Titel des neuen Buches des Traunsteiner Autors Bernhard Straßer. Er teilt das Schicksal seines Protagonisten Hans in der Hinsicht, dass auch seine Mutter an Krebs starb. „Komischerweise“, sagt er, sei das Jahr, in dem sie Krebs hatte, eines der „schönsten meines Lebens“ gewesen. Aus dem Widerspruch, dass man ganz intensiv leben könne, obwohl in der Familie ein schlimmes Schicksal passierte, habe er versucht ein Buch zu machen.

Mit den Themen Erwachsenwerden, das eigene Schicksal bejahen, den eigenen Weg gehen, vom Suchen zum Finden kommen hat sich der 37-Jährige bereits in seinem ersten Roman „Kleinstadtrebellen“ beschäftigt. Im neuen Buch werden sie noch intensiver und empfindsamer behandelt. „Sterne sieht man nur bei Nacht“ ist eine einfühlsame Auseinandersetzung mit der Liebe, dem Leben und dem Tod, die bei aller Tragik auch Platz für Humor und Augenzwinkern hat.

Und auch Platz für Romantik, Musik, Kunst und Literatur. Die Protagonisten und mit ihnen der Leser wandeln in Paris auf der Spur der „Fabelhaften Welt der Amélie“, begegnen Degas, Rodin, Simone de Beauvoir und Heinrich Heine. Sie fühlen ganz zart die Nähe von Joseph von Eichendorffs „Taugenichts“ und ganz massiv die von Thomas Manns „Zauberberg“. Bei seinem neuen Buch ist es Bernhard Straßer nämlich wichtig, dass „Leute, die sich literarisch auskennen, etwas rausziehen können.“

Mit dem Schreiben begonnen hat der Traunsteiner, als er mit 18 als Austauschschüler nach Amerika ging und dort Unterricht in Creative Writing nahm. Nach dem Studium besuchte er Literaturlehrgänge in der Sommerakademie Schrobenhausen bei namhaften Autoren wie Ursula Krechel und Norbert Niemann. Hauptberuflich ist Straßer als Berufsberater zuständig für junge Menschen im Alter zwischen 14 und 25 Jahren. Es sei nicht immer leicht, den Beruf, die Aufgaben als Familienvater – er ist verheiratet und hat zwei Kinder, die vier und eineinhalb Jahre alt sind, – und das Schreiben unter einen Hut zu bringen. Sein Traum sei, „Teilzeitautor zu sein“. Auch als erfolgreicher Schriftsteller würde er weiterhin Berufsberater bleiben, „weil es ein wunderbarer Beruf ist und es viele überraschende Überschneidungen in beiden Tätigkeiten gibt“.

Und Hans` Traum? Wir wissen es nicht. Ist ja auch sein Bier. Er ist – im Gegensatz zu Hans Castorp, dem Protagonisten von Thomas Manns „Zauberberg“, – auf einem guten Weg. Obwohl im Sanatorium in Davos fast geheilt, wird Castorp im Stahlgewitter des Ersten Weltkriegs untergehen. Wegmann hat die reelle Chance sein Glück zu finden. Stefan Brunner

 

„Sterne sieht man nur bei Nacht“, ISBN 9781530352210, ist im Selbstverlag erschienen und kann hier bestellt werden. Weitere Informationen über Bernhard Straßer gibt es auf seiner Website www.chiemgauseiten.de.

 

 

Eine Leseprobe gibt es hier: Der Abiturball

Die Buchpräsentation im LadenBergen 

Buchbesprechung von Gabriele Netz:

Buchbesprechungen und Rezensionen

Gabriele Netz aus Laufen hat mir ihre sehr lesenswerte Rezension zur Verfügung gestellt:

 

Die schriftstellerischen Aktivitäten von Bernhard Straßer beobachte ich schon seit Jahren und sehe mit Freude seine kontinuierliche Weiterentwicklung. Bisheriger Höhepunkt seiner Arbeit ist das hier vorliegende Buch.

Der Roman „Sterne sieht man nur bei Nacht“ zeigt sehr lebhaft den inneren Konflikt eines jungen Mannes, der sich im Wirrwarr seiner Gefühle zurechtfinden muss. Der Autor entführt den Leser hervorragend in die Innenwelt eines jungen Erwachsenen. Der Leser wird den inneren Kampf mitkämpfen wollen. 

Natürlich geht es um die Liebe aber nicht ausschließlich. Es geht auch um die Mutter, die Familie, das Erwachsenwerden. „Aber seit er diese Wohnung bezogen hatte, sie mit seinen eigenen Möbeln ausgestattet hatte, verblasste das Bild des Elternhauses, kühlte die Wärme ab, die er dort empfunden hatte.“ 

Für Freunde eines Thrillers ist der Roman wahrscheinlich nichts. Vielmehr wird der Roman die ansprechen, die Gefallen am Mitfühlen und Einfühlen in seelische Konflikte haben. Außerdem kommen auch Freunde wunderschön ausgeführter Szenarien auf ihre Kosten, Szenarien in die der Leser immer wieder eintauchen kann. Sei es die Beschreibung eines Bummels durch die Altstadt von Nürnberg („Sie spazierten weiter und erreichten nach einer Weile eine Flussgabelung, an der sich die Pegnitz teilte und es auf Hans so wirkte, als umarmte sie liebevoll eine mit Bäumen gesäumte Insel mit ihren grünen Armen, als wäre sie eine Geliebte aus Wasser.“)  als auch die von Rastlosigkeit und den unterschiedlichsten Gefühlen begleitete Tour durch Paris. „Aber er musste so schnell laufen, er hatte zu wenig Zeit, um die gesamte Stadt zu sehen. Und wer wusste, welche Erkenntnisse seine Gedanken entdecken könnten, wenn er stehenblieb. Er wollte nicht darüber nachdenken. Das, was zu Hause auf ihn wartete, mache ihm Angst. Aber er war in Paris. Paris war keine Stadt für Angsthasen.“

Für mich ist das Buch einen Kauf wert, da der Konflikt, den die Hauptfigur des Romans erlebt, zeitlos ist. Obwohl ich selbst nicht mehr jung bin, konnte ich mich gut in Hans hineinversetzen – und das ist es, was für mich ein gutes Buch ausmacht.