Nach dem Abstieg holten die Anschöringer ausgerechnet gegen einen Zweitligisten neues Selbstvertrauen: Im Freundschaftsspiel gegen die Offenbacher Kickers brachten sie die Profis in Verlegenheit und erreichten ein 2:2 Unentschieden.
In der Liga aber tat sich die Mannschaft schwer. Nach den Höhenflügen der vergangenen Jahre fand sich der SVK zur Winterpause erneut im Tabellenkeller. Nach einer guten Rückrunde landete man aber wieder im oberen Drittel.
1979 verließ Torwart Gaugler den SVK Richtung Burghausen und Maxlmoser beendete seine erfolgreiche Laufbahn – es sollte kurioserweise nicht sein letzter Abschied sein. Die Saison begann für den SVK desolat, und als auch noch das Kellerduell zu Hause gegen Moosinning sang und klanglos verloren wurde, gab es im Herbst einen spektakulären Trainerwechsel. Der Landesliganimbus des Erfolgstrainers war dahin und Sepp Fellner musste mit sofortiger Wirkung die Verantwortung niederlegen. Für ihn übernahm ausgerechnet sein einstiger Leistungsträger Alois Straßer die Trainerposition. Die Personalentscheidung führte zum erhofften Erfolg: In den kommenden Partien trat eine vollkommen verwandelte Mannschaft an und sicherte den Klassenerhalt. Alois Straßer absolvierte den B-Trainerschein und war zwei Spielzeiten lang mit verantwortlich, dass der SVK fern der Abstiegsplätze blieb, ehe er aus beruflichen Gründen das Traineramt wieder aufgab.
Für ihn kam der junge Ludwig Lindner. Der schlug zunächst ein wie eine Bombe, der SVK setzte sich an der Spitze der Liga fest, brach aber im Herbst ein und landete am Ende auf einem Mittelfeldplatz.
Auch er blieb als Spielertrainer zwei Spielzeiten. Unter seiner Leitung fand unter anderem das Freundschaftsspiel gegen den Bundesligisten 1.FC Nürnberg mit Rudi Kargus und Norbert Eder statt, zu dem wegen strömenden Regens „nur“ 500 Zuschauer kamen.
Mit der Saison 83/84 schloss sich der Kreis, Alois Straßer kehrte als Cheftrainer zurück. Peter Maxlmoser hängte nach über 600 Spielen ein letztes Mal die Fußballschuhe an den Nagel.
Nach den Jahren im gesicherten Mittelfeld der Liga mussten die Gelb-Schwarzen ein erstes Mal nach einer zerfahrenen Saison in die Relegation. Gleich das erste Relegationsspiel sollte ein denkwürdiger Kracher werden: Vor über 700 Zuschauer stand man in Fridolfing dem Rivalen aus Laufen gegenüber. Die Salzachstädter machten zwar das Spiel, aber der SVK schoss die Tore und siegte mit 3:1. Das zweite Entscheidungsspiel war nichts für schwache Nerven: Gegen Oberpframmern stand es nach 90 Minuten torlos Unentschieden. In der Verlängerung gelang dem SVK durch Binder die Führung, Oberpframmern konnte ausgleichen. Erst in der 119 sorgte der Held des Tages, Ludwig Binder, mit einem strammen Schuss unter die Latte für die Rettung.
Die Saison 84/85 begann mit einem Paukenschlag: Alois Straßer musste kurzfristig als Trainer ersetzt werden, für ihn kam Walter Hallweger. Außerdem kehrte Torwartlegende Kurt Gaugler aus Burghausen zurück. In der Presse wurde sogar spekuliert, dass Bernd Dürnberger, dessen letzte Saison beim FC Bayern anstand, noch eine Saison beim SVK dranhängen könnte.
Bernd Dürnberger kehrte tatsächlich zurück, aber nur als Spieler des FC Bayern, die ein zweites Mal zum Freundschaftsspiel gastierten.
Wieder war Udo Lattek der Trainer und wieder versprach der FC Bayern, mit allen Stars anzureisen. Und diesmal hielt er Wort: Pfaff, Augenthaler, Lerby, Matthäus, Michael Rummenigge – sie waren alle da.
Der SVK schickte folgende Elf auf das Spielfeld: Gaugler, Wadislohner, Prechtl, Kühnhauser, Sowa, Heinz, Fuchs, Binder, Kraller, Zehentner, Roider
Es ging auch richtig zur Sache. Jean Marie Pfaff verletzte sich gleich so schwer, dass er mehrere Monate ausfiel. Passend dazu eine Anekdote, wonach ein Nationalspieler seinen Gegenspieler bat, vorsichtig zu spielen. „Bei uns geht bald wieder Bundesliga los.“ Der Anschöringer Spieler schüttelte den Kopf: „Tut mir leid, aber bei uns geht’s um die Plätze.“
Beim 1:10 schoss das Ehrentor übrigens Roider, nachdem Wolfgang Kraller zuvor Libero Augentaler im Strafraum stehen gelassen hatte.
Die Saison 85/86 wurde zu einer in der Vereinsgeschichte einmaligen Achterbahn der Gefühle. Die. Mannschaft befand sich im hart ausgefochtenen Abstiegskampf. Zwei Spieltage vor Schluss hatte es der SVK noch selbst in der Hand. Zwei Punkte im Abstiegsduell gegen Pang mussten her, sowie ein Sieg im Derby gegen den FC Traunstein, wollte man der Relegation entgehen. In Pang gewann man nicht nur das Spiel mit 3:1, sondern in einer hervorragenden Partie auch neue Hoffnung. Nur 200 Zuschauer kamen zum letzten Spiel einer enttäuschenden Saison. Da man sich taktisch mehr Erfolgschancen für das Entscheidungsspiel ausrechnete, schonte man wichtige Spieler. Traunstein siegte verdient 2:1. Alle warteten nun gebannt auf Teisendorf, wo das Entscheidungsspiel gegen Chieming stattfand.
Die Abstiegsschlacht vor 600 Zuschauern begann denkbar schlecht mit der Führung der Chieminger. In der 65. Minute gelang Heinz der Ausgleich. Es kam zur Verlängerung. Trotz der vielen englischen Wochen hatten die Gelb-Schwarzen den längeren Atem und Viehhändler Heinz, dem das entscheidende 2:1 per Kopf gelang.
Noch während die Fußballhelden in der Kabine den Klassenerhalt feierten, braute sich am "grünen Tisch" eine unfassbare Entscheidung zusammen: Der SB Rosenheim hatte bei zwei Spielen, auch dem gegen Chieming, den rotgesperrten Voggesberger eingesetzt. Durch eine X:0 Wertung beider Spiele gegen Rosenheim wurde Raubling statt Marktl Meister. Und Chieming, die nun einen Zähler besser als Kirchanschöring dastanden, stiegen in der Folge nicht ab.
Aber was sollte mit dem SVK geschehen, der sportlich nicht abgestiegen war?
Proteste des SVK, verzweifelte Interventionen durch Korbinian Roider und Horst Hummelberger halfen nichts. Der BLSV blieb hart, der SVK stieg in die A-Klasse ab. Weiterlesen
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