Im Sommer 1991 kehrte Hans Fuchs als Trainer zum SVK zurück. Eine weitere wichtige Personalie war mit der Verpflichtung von Günter Wimmer geklärt worden, dessen Weggang in der Presse aufgrund eines lukrativen Angebots der Spielvereinigung Unterhaching bereits als sicher galt.
Beste Voraussetzungen für den direkten Wiederaufstieg waren also gegeben. Als es aber gleich im ersten Spiel eine 0:5 Heimklatsche gegen den ASV Au setzte, herrschte Ratlosigkeit in Anschöring. Glücklicherweise egalisierte man schon am nächsten Spieltag mit einem 4:0 in Rott den katastrophalen Ersteindruck. Wieder war Günter Wimmer maßgeblich beteiligt und sorgte für seinen ersten Dreierpack im SVK Dress. Nach einer guten Saison standen die Gelb-Schwarzen am Ende auf Rang Zwei. Relegationsspiele waren längst alljährliche Routine und die Fans freuten sich. Alles war auf den direkten Wiederaufstieg gepolt.
Die erste Hürde in Obing gegen Hohentann wurde durch einen überragenden Franz Roider und einem 2:0 Sieg mühelos genommen. Nur noch ein Sieg gegen Heimstetten trennte den SVK von der Bezirksliga. In Bruckmühl stand es nach 90 Minuten 2:2 Unentschieden. Die Tore hatten der erneut überragende Franz Roider und Günter Wimmer erzielt. Nun ging es im Elfmeterschießen um den Aufstieg. Ausgerechnet der bis dahin beste Mann auf dem Platz wurde zur tragischen Figur: Der gegnerische Torhüter parierte den Schuss von Roider. Die Enttäuschung war grenzenlos, die Bezirksliga musste noch ein Jahr warten. So hoffte man jedenfalls.
Doch gleich zu Beginn der neuen Saison kugelte sich Günter Wimmer, trotz seiner jungen Jahre bereits Schlüsselspieler, zum wiederholten Male die Schulter aus. Beim 0:4 gegen Raubling setzte es prompt den nächsten Fehlstart.
Während es in der Liga enttäuschend lief, präsentierte sich der SVK als stabiler Verein: Am Sportplatz wurde die neue Tribüne eingeweiht, die durch hunderte freiwilliger Arbeitsstunden erbaut wurde. Zu den Einweihungsfeierlichkeiten des Stadions, wie sich der Sportplatz bald nannte, kamen die Amateure des FC Bayern mit Weltmeister Hansi Pflügler.
Ohne Günter Wimmer startete das Fuchs-Team katastrophal, fand sich bald auf dem vorletzten Tabellenplatz wieder. Mit dem wiedergenesenen Wimmer kehrte auch der Erfolg zurück. Beim 7:0 gegen Inzell traf der Jungstar gleich vier Mal. Als sich nach der Winterpause das Verletzungspech des Stürmers erneut bemerkbar machte, hatte sich die Mannschaft soweit stabilisiert, dass auch Spieler wie Roland Plank, Christian Surer oder Ludwig Abfalter Spiele mit entscheiden konnten. In der Tabelle krochen die Gelb-Schwarzen Platz für Platz nach oben und sie wahrten sich rechnerische Chancen auf die Vizemeisterschaft. Trotz Siegesserie blieb es am Schluss bei einem respektablen 3. Tabellenrang.
In der Saison 93/94 lief es für den SVK zunächst wie am Schnürchen. Nach glänzenden Siegen stand man endlich dort, wo man sich hingehören sah: An der Tabellenspitze.
Am 14.11.93 sorgte einmal mehr Günter Wimmer für regionalen Gesprächsstoff, als er beim 7:2 Sieg gegen die Reserve des ESV Freilassing gleich fünf Treffer erzielte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis das Pettinger Jahrhunderttalent in Diensten des SVK eine hochklassige Offerte zugetragen bekam, die er nicht mehr abschlagen konnte. In der Winterpause war es soweit: Günter Wimmer vermeldete seinen Wechsel zur Bayernliga Überraschungself Wacker Burghausen. In der Mannschaft von Kurt Niedermayer und Manager Kurt Gaugler erwarteten ihn unter anderem der spätere SVK Trainer Günter Heberle und der Traunsteiner Helmut Würz.
Für den SVK war dies ein herber, schwer zu kompensierender Verlust. Und tatsächlich, in der Rückrunde leistete man sich eine schwarze Serie und musste das Aufstiegsrennen bald abschreiben. Letztendlich wurde auch diese Saison mit dem undankbaren dritten Rang beendet. Zu feiern gab es dennoch etwas: Die Reserve holte nach zwanzig Jahren ein erstes Mal wieder die Meisterschaft.
Den nächsten Abschnitt des Projektes Wiederaufstieg übernahm Norbert Heinold. Mit dem Nachfolger des in Ehren verabschiedeten Hans Fuchs übernahm erneut ein Spielleiter mit A-Lizenz, die Kommandobrücke des SVK. Die Spielrunde mit Höhen und Tiefen fernab der Aufstiegsplätze sollte für Heinold die einzige sein. Er stellte das Traineramt aus privaten Gründen zur Verfügung.
Der SVK unter Franz Gruber
Im ersten Jahr unter Franz Gruber startete der SVK ohne Aufstiegsambitionen in die neue Saison. Mit Armin Kendler und Albert Schönsmaul wechselten zwei der Leistungsträger nach Freilassing. Während Gruber einen mittelprächtigen Start beim SVK hinlegte, erwischte es Ex Coach Heinold noch übler. Er schmiss nach wenigen Spieltagen beim ASV Grassau aufgrund mangelnder Trainingsbeteiligung hin und sehnte sich in der Regionalpresse nach dem SVK zurück: „Da würd ich jetzt sogar zu Fuß hinlaufen.“
Franz Gruber ließ sich von derlei Kinkerlitzchen nicht verunsichern und arbeitete konzentriert weiter. Die Gelb-Schwarzen legten eine Siegesserie hin.
In der Winterpause kam dem SVK das Verletzungspech und die Musikambitionen des Burghausener Topstürmers Günter Wimmer entgegen. Nach Misstönen im Verein erteilte ihm Kurt Gaugler die sofortige Freigabe und der SVK ließ sich nicht lange bitten. Ein ganzes Dorf freute sich auf die Rückkehr des Goalgetters.
Doch die Erwartungen waren doch etwas zu hoch. Nach einer mäßigen Rückrunde endete man auf einem gesicherten Mittelfeldplatz.
Im Jahr Zwei unter Gruber gab es vor allem im organisatorischen Bereich Neuerungen: Als Abteilungsleiter zeigte sich nun Rudi Niedergünzl verantwortlich. Sportlich musste der Abgang von Roland Plank nach Oberndorf und das Karriereende von Franz Dandl kompensiert werden. Mit der Verpflichtung von Hans Obermayer hatte Gruber aber ein glückliches Händchen bewiesen. Aus der Jugend rückten zudem Stefan Dürnberger und als Perspektivspieler Gerhard Feil ins Seniorenteam auf.
Nach Anlaufschwierigkeiten spielte sich der SVK in einen Rausch und kurzzeitig sah es so aus, als könnte niemand den Tabellenführer vom Aufstieg abhalten. Nach längerer Verletzungspause meldete sich auch Günter Wimmer wieder imposant zurück, sorgte beim 5:0 gegen Ruhpolding für einen weiteren Fünferpack. Nach glänzenden Leistungen feierte man zu Recht die Herbstmeisterschaft.
In der Rückrunde entpuppte sich der TSV Reischach als schärfster Verfolger. 500 Zuschauer wollten schließlich das Spitzenspiel des SVK gegen den TSV sehen. Die bittere 0:1 Niederlage zeigte dem SVK seine Grenzen auf und ohne den verletzten Wimmer strauchelte der SVK auf der Zielgeraden. Während die Reserve erneut die Meisterschaft feiern durfte, musste sich die Erste mit der Vizemeisterschaft abfinden.
Die Erwartungen im SVK Lager vor dem Aufstiegsspiel gegen 1860 Rosenheim 2 waren gewaltig. Ein Fanbus wurde nach Traunstein eingesetzt, Trainer Gruber konnte auf seine beste Elf setzen. 650 Schlachtenbummler hofften auf den ersten Schritt in Richtung Bezirksliga. Was folgte war allerdings eine der dunkelsten Stunden in der SVK Geschichte. Ein Debakel, das alle Verantwortlichen maßlos enttäuschte und ratlos stimmte: Bereits nach 34 Minuten lagen die Rosenheimer mit 5:0 in Front, demontierten den SVK. Mit dem 1:6 war man letztendlich noch gut bedient. Ein enttäuschter Gruber stellte aber klar: „Wir haben den Aufstieg nicht heute, sondern bereits vor Wochen gegen Reischach verspielt.“ Weiterlesen
Die Anfänge des SVK
Die Sechziger Jahre
Der Aufstieg in die Landesliga
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