Der Tüttensee ist ein kleiner, versteckter Badesee, umringt von dichtem Wald, zwischen Traunstein und Grabenstätt. Es gibt wohl keinen See, den die Traunsteiner so sehr lieben wie "ihren" Tüttensee. Da kann nicht einmal der Chiemsee mithalten. Mit einer Wassertemperatur von locker über 24 Grad im Sommer gehört er zu den wärmsten Badeseen in Bayern. Aber das ist es nicht, was den Tüttensee so einzigartig macht.
Ein Naturparadies vor der Haustür
Ein Hauptgrund für die Beliebtheit des Tüttensees ist seine Nähe zu Traunstein. Die Einheimischen schätzen es, früh morgens schnell zum Tüttensee zu fahren oder zu radeln, um den Tag mit einem erfrischenden Sprung ins Wasser zu beginnen. Wer schon einmal früh am Morgen dort war, weiß, dass man selten allein ist – viele teilen die Freude am morgendlichen Bad.
Eine weitere Besonderheit dieses kleinen Sees ist seine Lage mitten in einem Waldstück, das ihn vollständig umgibt. Die fast kreisrunde Form des Sees erlaubt es, von jedem Punkt am Ufer den gesamten See zu überblicken. Diese Umrahmung durch Bäume und die abgeschiedene Lage verleihen dem Tüttensee eine fast mystische Atmosphäre, die jeden Besuch zu einem besonderen Erlebnis macht
Der Tüttensee – Ein verstecktes Juwel im Herzen des Chiemgaus
Doch der Tüttensee ist nicht nur idyllisch, er ist auch ein echter Natursee mit all seinen Facetten. Das Wasser ist oft trüb, und manch eine Wasserschlange zieht ihre Bahn an der Oberfläche. Abends kommen Mückenheere heraus, die die Badegäste vor besondere Herausforderungen stellen. Trotz dieser naturbelassenen Eigenheiten gibt es für jeden Besucher etwas Passendes am Tüttensee.
Das westliche Ufer des Sees ist für alle Badegäste zugänglich und frei von Eintrittsgebühren. Wer jedoch gerne etwas mehr Komfort genießt, findet im Seebad Tüttensee eine schöne Wiese mit Holzliegen, ein Beach-Volleyballfeld und Zugang zu Eis und Getränken. Das Seebad-Restaurant bietet darüber hinaus köstliche Speisen mit einem atemberaubenden Blick auf den See – ideal für einen romantischen Abend.
Ein See voller Geheimnisse – Der Chiemgau Impact
Das Beste kommt jedoch zum Schluss: Der Tüttensee birgt ein geologisches Geheimnis, das ihn von anderen Seen in der Region unterscheidet. Während einige glauben, dass der Tüttensee ein klassisches Toteisloch ist, das durch den Rückzug der Gletscher am Ende der letzten Eiszeit entstanden ist, finden andere diese Erklärung zu banal. Eine engagierte Forschergruppe ist überzeugt, dass der Tüttensee der Krater des legendären "Chiemgau Impacts" ist.
Der Chiemgau Impact, der sich vermutlich zwischen 900 und 600 v. Chr. ereignete, war ein außergewöhnliches Ereignis, bei dem ein Meteorit oder ein Komet in der Region einschlug und über 100 Krater hinterließ. Diese Theorie wird durch zahlreiche geologische Funde gestützt, darunter Stoßwellen-verformte Gesteine und spezielle Metallverbindungen, die nur bei Meteoriteneinschlägen entstehen (Chiemgau Impact) (Der Chiemgau-Impakt). Geophysikalische Messungen rund um den Tüttensee haben zudem Anomalien im Boden entdeckt, die auf einen Meteoriteneinschlag hindeuten (Chiemgau Impact).
Für die Liebhaber des Tüttensees ist diese Geschichte mehr als nur eine wissenschaftliche Theorie – sie macht den See zu einem Ort voller Mysterien und sorgt für die Vorstellung, dass dieser besondere Platz durch ein Ereignis entstanden ist, das nicht von dieser Welt sein kann.
Infobox: Tüttensee
- Lage: Zwischen Traunstein und Grabenstätt, Bayern
- Größe: Ca. 10 Hektar
- Maximale Tiefe: 18 Meter
- Wassertemperatur: Bis zu 24 Grad im Sommer
- Besonderheiten: Rundum von Wald umgeben, naturbelassenes Wasser, keine Eintrittsgebühren am öffentlichen Ufer
- Seebad: Gepflegte Liegewiese, Holzliegen, Beachvolleyballfeld, Restaurant mit Seeblick https://www.tuettensee-seebad.de/
- Geologische Bedeutung: Möglicher Krater des Chiemgau Impacts, geologisch umstritten
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