Unseren letzten Urlaub waren wir mit den Kindern in Freiburg. Vier Tage lang haben wir die Stadt erkundet und auch einen schönen Familienausflug ins Umland gemacht. Dabei sind den Kindern und uns besonders die vielen verspielten kleinen Details der Stadt wie die vielen Urban Gardening Gärten, die wundervollen Bächle, die Wiwili Brücke und die verträumte Altstadt in Erinnerung geblieben. Unsere Highlights und Tipps für 4 Tage in Freiburg mit der Familie könnt ihr hier nachlesen! Fazit: Unsere Kinder lieben Freiburg!
Tag 1 in Freiburg
Auf der Wiwili Brücke
Wir sind erst am späten Nachmittag in Freiburg angekommen und haben zuerst in unser Hotel, dem Novotel am Bahnhof in Freiburg eingecheckt. Ausschlaggebend für die Hotewahl war für unsere Familie die zentrale Lage, das Schwimmbad im Hotel und die Möglichkeit, dass Kinder gratis dort übernachteten.
Wir hatten das große Glück, dass wir auch noch ein Zimmer mit Blick auf die Wiwili Brücke, den Stühlinger Stadtteil und die Herz-Jesu-Kirche erwischt hatten.
Die Wiwili Brücke und ich - das war dann sofort Liebe auf den ersten Blick. Noch am Nachmittag bin ich mit den Kindern runter und rauf auf die Brücke. Die Wiwili Brücke ist nämlich keine besondere Brücke, sondern ein Treffpunkt und spiegelt den freien, ein wenig anarchistischen Geist Freiburgs wieder. Die überwiegend jungen Leute sitzen auf dem teils recht hohen Brückenbögen, chillen, schauen den Zügen zu und genießen das Leben. Auch wir setzten uns auf die Bögen - natürlich nicht so hoch, wie die anderen - und blinzelten in die tief stehende Sonne. Der Besuch zum "Chillen und Züge schauen" auf der Wiwili Brücke wurde für uns zum festen Bestandteil jeden Abends.
Das Freiburger Münster
Die bekannteste Sehenswürdigkeit Freiburgs ist natürlich das Münster. Wir sind gleich am ersten Tag einmal durch die Altstadt spaziert. Vor dem Münster ist ein schöner Wochenmarkt und wer möchte und fit ist, sollte die Tour auf den Kirchturm nicht verpassen.
Tag 2 in Freiburg
Familienausflug ins Schauinsland
Die Schauinslandbahn ist Deutschlands längste Umlaufseilbahn. Wir sind bequem mit der Straßenbahn Richtung Günterstal gefahren. Ab Dorfstraße stiegen wir in den Bus um, der uns zur Talstadtion der Schauinslandbahn brachte. Das faszinierende an Freiburg ist, dass man schon nach wenigen Minuten das Umland erreicht hat und sich mitten in der Natur des schönen Breisgau befindet.
20 Minuten dauert die angenehm stille, meditative Fahrt mit der Seilbahn bei bester Aussicht auf die Stadt. Oben angekommen hat man zahlreiche Wandermöglichkeiten. Wir haben uns damit begnügt, bis zum Gipfel und auf den Aussichtsturm hinauf zu wandern.
Da es noch recht früh im Jahr war, wurden wir vom Schnee auf dem Berg überrascht. Ein erstes Mal waren wir selber die "Preussn", die in Turnschuhen auf dem Berg herumlatschten. Das ist nicht nur eine lustige Rutschpartie, sondern kann auch recht gefährlich werden. Also: Immer gescheites Schuhwerk anziehen, wenn man auf den Berg geht oder fährt.
Sehr empfehlenswert war oben die Gastwirtschaft. Auch als vegetarische Eltern sind wir voll auf unsere Kosten gekommen und sind mit vollem Bauch und kulinarischen Glücksgefühlen wieder nach unten gefahren.
Universitätsbibliothek und Platz der Alten Synagoge
Den späten Nachmittag verbrachten wir am Platz der Alten Synagoge. Dort kann man nicht nur die imposante Bibliothek der Universität Freiburg bewundern, sondern es gibt auch interessantes Mini-Kulturprogramm. Bei uns war es ein Seifenblasen-Künstler, der die Kinder begeisterte.
Wem das architektonische Meisterwerk der futuristisch anmutenden Uni-Bibliothek bekannt vorkommt, hat vermutlich einen Netflix-Account. Die Bibliothek ist eines der meistgezeigten Gebäude in den Zwischensequenzen der Serie "Biohackers" mit Luna Wedler und Jessica Schwarz.
Tag 3
Das Europapark Stadion
Während die Mama sich eine Auszeit beim Omm-Yoga gönnte, durften sich die Jungs ein Ausflugsziel wünschen. War natürlich klar, dass sich die beiden Fußballfans einen Ausflug zum Europapark Stadion wünschten. Der Weg führte uns mit der Straßenbahn erstmal raus aus der Stadt Richtung Messe Freiburg. Von dort aus spazierten wir zu Fuß Richtung Europapark Stadion. Der Weg war zwar recht weit, dafür konnten wir die vielen Graffiti der East Side Gallery Freiburg anschauen.
So ein Stadion ohne richtiges Fußballspiel ist zwar nur halb so schön. Die Kinder waren trotzdem sehr interessiert und - klar, das moderne Freiburger Stadion ist auch von außen schön anzuschauen. Wir werden trotzdem erst wieder zurückkehren, wenn der FC Bayern dort spielt.
Spaziergang entlang der Dreisam
Die Dreisam ist nicht das alte Freiburger Stadion, sondern der kleine Fluß, der durch die Stadt fließt. Links und rechts der Dreisam gibt es nette Spazierwege und es ist ein wenig ruhiger als in der Innenstadt. Wobei Freiburg an sich nicht gerade bekannt dafür ist, eine hektische Stadt zu sein.
Highlights entlang des Flusses sind natürlich die berühmte Dreisam-Schaukel. Hier kann man in der wärmeren Jahreszeit über dem kühlen Wasser gemütlich hin und her schaukeln. Uns war es noch etwas zu kalt. Das Interesse ging eher Richtung Café Extrablatt, wo man im Biergarten am Fluss sitzen und in der Sonne bunte Getränke schlürfen kann.
Auf dem Schloßberg
Freiburg ist nicht nur eine der coolsten Städte Deutschlands, sondern auch noch eine der schönsten. So cool, dass wir die schönsten Flecken beinahe übersehen hätten. Ach, sieh an, hinter dem Münster geht Freiburg ja noch weiter! Am Abend sind wir mit der Bahn noch zum Schwabentor gefahren. Dort haben wir den Weg Richtung Konviktstraße eingeschlagen und den Aufgang zum Schloßberg gesucht. Und, holla die Waldfee, hier hat Freiburg echt was für das romantische Auge zu bieten. Eine fast kitschig mittelalterliche Altstadt voller Fachwerkhäuser und mit Blumen geschmückter Fassaden. Und das hätten wir um ein Haar übersehen!
Der Weg zum Schloßberg ist ein netter, kleiner Spaziergang der für bergaffine Wanderkinder wie die unseren trotz Anstieg natürlich kein Problem darstellt. Belohnt wird man mit von Meter zu Meter grandioser werdender Aussicht auf die Freiburger Altstadt.
Oben gäbe es den Kastaniengarten, einen lauschigen Biergarten, der zur Einkehr einlädt. Oder den Kanonenplatz. Der hört sich martialischer an, als er ist. Er ist nämlich auch ein Spielplatz. Und während sich die Kinder auf dem Kanonenplatz austobten, genossen wir Eltern einige Meter darüber die Zweisamkeit und den Sonnenuntergang.
Tag 4
Im Museum Natur und Mensch Freiburg
Ein netter Freiburg-Tipp für Familien ist auch bei schlechtem Wetter das kleine aber feine Museum "Natur und Mensch". Es ist liebevoll und kindgerecht gestaltet. Die Kinder lernen jede Menge über die Entstehung der Erde, Gesteine und verschiedene Tiere. Bei unseren Kindern kam besonders die Sonderausstellung zum Thema Ei und Huhn gut an.
Rund um Altstadt und Münster
In direkter Umgebung des Museums gibt es noch einige kleine Besonderheiten. Nicht verpassen sollte man das Viertel rund um den Gewerbekanal. Zwischen Fachwerkhäusern fließt der Kanal und mitten drin lugt ein Krokodilskopf aus dem Wasser. Rund herum gibt es Restaurants und Geschäften mit Holzspielzeug.
Da es Samstag war, sind wir anschließend noch rüber zum Münster flaniert. Dort war gerade Wochenmarkt und es gab jede Menge Leckereien zum Naschen!
Freiburger Bächle und Bächleboot
Das absolute Freiburg-Highlight für Familien und Kinder habe ich mir für den Schluss aufgehoben: Die Bächle und die Bächleboote!
Was das ist? Die ganze Altstadt ist durchzogen von etwa dreißig Zentimeter schmalen kleinen Kanälchen, in denen seit dem Mittelalter Wasser durch die Stadt transportiert wird, den sogenannten
"Bächle". Heute gibt es keinen praktischen Grund mehr, die Bächle zu erhalten. Außer, dass sie wunderschön und eine Wahrzeichen Freiburgs sind. Dazu kann man überall die passenden Bächleboote
kaufen. Kleine Holzschiffchen, die in einer Werkstatt für behinderte Menschen gebaut wurden. Der Kauf dient also auch noch einem guten Zweck!
Die Bächleboote können an einer Schnur kilometerweit durch das Netz der Kanäle gezogen werden. Ein Heidenspaß für die Kinder und einer der Gründe, warum Freiburg eine neue Lieblingsstadt geworden ist. Übrigens heißt es, dass jeder, der versehentlich in eines der Bächle tritt, eines Tages eine*n Freiburger*in heiraten wird. Tja, da wird unser Jüngster wohl gleich mehrfach heiraten müssen!