Kirchanschöring war schon immer ein Dorf, in dem hochklassiger Fußball gespielt wird. So manch legendärer Kader hat sich in Kirchanschöring in die Geschichtsbücher eingetragen.
Bis heute sorgt das 3000 Seelendorf Kirchanschöring im Fußball für Schlagzeilen. Der sensationelle Aufstieg in die Landesligamin den 70er Jahren war letztendlich keine Eintagsfliege. Einige der Persönlichkeiten, die den Fußball in Anschöring geprägt haben, sind bis heute landesweit ein Begriff: Bernhard Dürnberger und Kurt Gaugler, um nur die bekanntesten zu nennen.
Auf den folgenden Seiten wird nach und nach eine Chronik meines Heimatvereins entstehen. Mein besonderer Dank für die mir zur Verfügung gestellten Informationen geht an Thomas Dengel Senior und meinem verstorbenen Onkel Konrad Straßer.
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Die ersten verbürgten Anschöringer Fußballer gab es in der Zeit um 1929/1930. Damals wurde unterhalb des Pfarrhofes gekickt. In den dreißiger Jahren bekamen die Sportler vom Landwirt Konrad Niedermaier ein größeres Stück Wiese nahe der Ache zur Verfügung gestellt.
Anders als heute waren weder Trikots, noch das Spielgerät, der Ball, eine Selbstverständlichkeit. Die Trikots wurden von der Katholischen Jugend beschafft, der Ball in der Oberndorfer Lederfabrik gekauft.
Die Gegner waren damals Mannschaften der Nachbarorte: Tittmoning, Waging und Petting.
Von 1936 bis 1936 tat sich Ludwig Schindler als Leichtathletiklehrer hervor. Fußball gespielt wurde auch, das Mitspielen hatte allerdings einen Haken.
Leo Straßer, späteres Gründungsmitglied des SVK, berichtete, dass in seiner Jugend nur die Mitglieder der Hitlerjugend in der Schülermannschaft mitspielen durften. Obwohl sein Vater ihm streng verbot, bei der Hitlerjugend mitzumachen, war der Drang, Fußball zu spielen, größer. Er fälschte die Unterschrift des Vaters und meldete sich eigenmächtig bei der HJ an.
Durch die Wirren des Zweiten Weltkrieges trat der Fußball lange Zeit in den Hintergrund. An einem Herbsttag 1946 traf sich eine Runde von 33 fußballbegeisterten Männern beim Stadlerwirt (Bahnhofsgaststäte) und rief den Fußballverein ins Leben. Die Tore waren aus Gartendraht, die ersten Trikots wurden aus der Hakenkreuzfahne der Gemeinde gefertigt. Es gab inzwischen zwei Bälle. Verschoss man den einen, war das Spiel beendet, wenn im zweiten Ball gerade keine Luft drin war.
Um die Teilnahme an Meisterschaftsspielen zu ermöglichen, stellte der Jellenbauer Toni Straßer Senior ein weiteres Grundstück zur Verfügung, um den Platz zu erweitern. Hölzerne Umkleidekabinen wurden aufgestellt und eine Gerätehütte erbaut. Waschen konnte man sich in Bach nahe des Sportplatzes.
Gründungsmitglied Karl Wendlinger erinnert sich, dass sie vor einem Heimspiel immer zuerst mit einem der wenigen motorisierten Fahrzeuge zur Bannmühle gefahren waren. Dort holten sie sich Sägespäne und streuten anschließend per mühsamer Handarbeit mit den Spänen die Linien auf den Sportplatz.
Zu den Auswärtsspielen gelangten die Spieler auf der Pritsche eines Lasters. Wer keinen Platz hatte, fuhr mit dem Radl.
Zum ersten Freundschaftsspiel reisten die Männer nach Palling und siegten mit 7:0.
Noch im selben Jahr begann die Meisterschaftsrunde der C-Klasse, die den SVK schon damals zu den heutigen Rivalen Ampfing, Buchbach, aber auch Marktl, Bergen und Winkl bei Bischofswiesen führte.
Einer der das Spiel der Anfangsjahre prägte war der tschechische Flüchtling Rudi Audischer. Karl Wendlinger erinnert sich, dass dem SVK jahrelang kein Sieg in Bergen gelungen war. Bis eines Tages die Salzburger Verwandten von Rudi Audischer mit auf dem Feld standen. Bei der Spielerpasskontrolle drückte der Schiedsrichter offensichtlich beide Augen zu. Am Ende siegte Kirchanschöring dank der Salzburger Verstärkung mit 9:1.
Die Konkurrenz in der C-Klasse war Anfang der fünfziger Jahre sehr groß. Für eine kleine Dorfmannschaft war es schwer, sich zu behaupten, geschweige denn die Meisterschaft für sich zu entscheiden.
Dieses erste kleine Fußballwunder gelang dem SVK im Jahr 1952. Die Meisterelf der C-Klasse wurde im Dorf frenetisch gefeiert und die Spieler galten in Kirchanschöring als Helden, ähnlich wie das Weltmeisterteam von 1954.
Im Jahr 1959 löste eine Gruppe junger begabter Jugendspieler die alte Riege ab, gleich sieben Nachwuchsspielern gelang der Sprung in die Erste Mannschaft. Dem Verjüngten Team gelang auf Anhieb der zweite Platz in der Meisterschaft. Weiterlesen