Auf unserer Italienischen Reise ging es ab Tag 4 nun weiter nach Kampanien, genauer gesagt ins Herz dieser faszinierenden Region, wo das Vesuvio Inn in Bosco Trecase für 11 Tage unsere Home-Base war. Von der Anreise auf der historischen Via Appia, über die ersten Eindrücke von Neapel und der überwältigenden Landschaft, bis hin zu unseren persönlichen Erfahrungen im Vesuvio Inn – dieser Bericht zeigt euch die Höhen und Tiefen unseres Aufenthalts in dieser einzigartigen Gegend Italiens. Erfahrt, wie wir den Charme von Bosco Trecase und seiner Umgebung entdeckten und schließlich eine tiefere Verbindung zu diesem außergewöhnlichen Ort fanden.
Unsere Reise begann nach dem Besuch in der Villa Hadrian mit der Fahrt von Tivoli nach Neapel auf der historischen Via Appia. Was für ein unglaubliches Erlebnis! Selbst eine Autobahnfahrt in Italien fühlt sich wie eine romantische Bildungsreise an. Die Landschaft ist immer und überall wundervoll, und allein das Wissen, in Italien zu sein, machte für mich die Fahrt zu einem reinen Vergnügen. Meine Kinder sahen das allerdings anders. Gemäß der Regel, dass Kinder durchschnittlich jede 1 Stunde und 8 Minuten einmal ausflippen, hatten wir ungefähr alle hundert Kilometer einen größeren Streit. Doch ich ignorierte diese meisterhaft und konzentrierte mich auf die lateinische Landschaft. Nicht mehr ganz so hügelig und romantisch wie die Toskana, aber dennoch nicht ohne Reiz. Ich schaute sehnsüchtig jeder alten Siedlung, jedem Kloster und jedem Olivenhain nach.
Plötzlich tauchte unverhofft das Meer auf, und die Vorfreude auf Kampanien stieg. Bei jedem Berg vor uns rätselten wir, ob es der Vesuv sei, bis seine unverkennbare Silhouette endlich vor uns erschien. Neapel begrüßte uns sofort mit seiner Wildheit, seinen Hochhäusern und seinem Schmutz. Auch das Autobahnsystem, die Fahrweise und die Straßenführung wurden anarchistischer – wir waren in Süditalien angekommen. Und, ich verschweige es nicht, wir brauchten einige Tage, um das toskanische Deutschsein abzulegen und uns treiben zu lassen wie die Neapolitaner.
Das Vesuvio Inn in Boscotrecase - unser erster Eindruck
Unser Navi führte uns durch enge, schmutzige Hohlwege hinauf auf die Weinberge, wo wir zunächst Schwierigkeiten hatten, unser Vesuvio Inn zu finden. Müde, erschöpft und erschrocken über die Gegend, in die wir geraten waren, verpassten wir das Hotel beim ersten Versuch und landeten stattdessen beim Weingut Sorrentino, das wir in den kommenden Tagen noch intensiv kennenlernen sollten.
Als wir schließlich unser Ziel erreichten, waren wir zunächst enttäuscht. Das Vesuvio Inn erwischte uns auf dem falschen Fuß. Verwöhnt von den sauberen, großzügigen Unterkünften in Florenz und Fiesole, sahen wir zunächst nur die Nachteile: Unser Zimmer, so stilvoll und geräumig es auch war, war nur ein einziges Zimmer. Es gab keine Privatsphäre, unsere Terrasse mussten wir uns mit den anderen Hotelgästen teilen, weil sie gleichzeitig der Durchgang war. Das einzige Tageslicht kam durch die Tür, die also immer offen stand und somit freie Sicht auf unser Bett bot. Auch gab es keine Küche im Zimmer, sondern nur eine Gemeinschaftsküche. Zu allem Überfluss erfuhren wir, dass wir zum Frühstück jeden Morgen erst zehn Minuten den Berg hinauf laufen mussten und dass fast jede Unternehmung eine Autofahrt bedeutete. Die Enttäuschung war groß, und es flossen sogar Tränen.
Wie wir doch noch dem Charme vom Vesuvio Inn erlagen
Doch 11 Tage später flossen erneut Tränen – diesmal, weil wir uns nicht vom Vesuvio Inn trennen wollten. All die anfänglichen Bedenken und vermeintlichen Mängel entpuppten sich als der besondere Charme dieses Ortes. Die täglichen Spaziergänge durch die Weinberge wurden zu unvergesslichen Momenten, die das frühe Aufstehen und den Marsch zum Frühstück zu einer Freude machten. Unsere Kinder verliebten sich sofort in die Katzen des Hotels und dann in den Pool auf dem Dach, der mit seinem atemberaubenden Blick auf den Vesuv und den Golf von Neapel zu einem täglichen Highlight wurde. Die Bar am Pool, wo wir uns mit Getränken, Nüsslein und Chips versorgten, wurde zum Treffpunkt für entspannte Abende.
Der erste Tag in Bosco Trecase war also eine Achterbahn der Gefühle. Die Kinder waren sofort verliebt in die Katzen, dann in den Pool, und auch wir Eltern fanden allmählich Gefallen an dem Ort. Die ersten Blicke auf die Mauern der Sehnsuchtsstadt Pompeii ließen uns dann vollends in die Magie Kampaniens eintauchen. Unsere Fahrt durch den widrigen Großstadtverkehr nach Pompeii entpuppte sich zwar als Albtraum, aber das Essen im erstbesten Restaurant machte dies wieder wett: Die Gnocchi waren fantastisch, die Pizzen unvergleichlich, und unter den beleuchteten Bäumen erlebten wir einen kurzen romantischen Moment – bis uns ein Regenschauer überraschte. Drinnen, an der Bar, standen einige Herren, die dem typischen Bild eines Mafioso entsprachen. Und ich dachte mir: „Ich bin in Neapel!“
Jeden Morgen durch die Weinberge zum Frühstück im Sorrentino
Jeden Morgen starteten wir unseren Tag im Vesuvio Inn mit einem herrlichen Spaziergang durch die Weinberge, die sich am Hang des Vesuvs erstrecken. Der Weg führte uns sanft bergauf zum Weingut Sorrentino, wo das Frühstück stattfand. Der etwa zehnminütige Spaziergang, umgeben von üppigen Reben und der einzigartigen Landschaft des Vesuvio-Nationalparks, bot uns täglich eine ruhige und besinnliche Einstimmung auf den Tag. Angekommen im Sorrentino, wurden wir mit einem köstlichen Frühstück belohnt, das den wunderbaren Ausblick auf die Umgebung noch verstärkte
Das Weingut Sorrentino
Das Weingut Sorrentino liegt malerisch am Hang des Vesuvs in Bosco Trecase und ist ein familiengeführter Betrieb, der seit Generationen Weinbau betreibt. Bekannt für seine Weine aus autochthonen Rebsorten wie der Falanghina, dem Piedirosso und dem Aglianico, bietet das Gut eine beeindruckende Kombination aus Tradition und Innovation. Die Weine spiegeln die einzigartigen Eigenschaften des vulkanischen Bodens wider. Neben Weinproben und Führungen bietet das Weingut auch kulinarische Erlebnisse, bei denen lokale Spezialitäten in Kombination mit den hauseigenen Weinen serviert werden.
Bildergalerie:
Die wichtigsten Info zu Boscotrecase, Vesuvio Inn und Sorrentino:
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Vesuvio Inn
- Lage: Bosco Trecase, am Hang des Vesuvs
- Besonderheiten: Dachpool mit Panoramablick auf den Vesuv und Golf von Neapel
- Zimmer: Stilvoll eingerichtet, Gemeinschaftsterrasse und -küche
- Frühstück: Im nahegelegenen Weingut Sorrentino
- Link: https://www.vesuvioinn.it/de/
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Bosco Trecase
- Lage: Zwischen Vesuv und Pompeii
- Charakter: Ruhiger Ort mit engen Gassen, bekannt für Weinbau
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Weingut Sorrentino
- Produkte: Weine aus lokalen Rebsorten wie Falanghina, Piedirosso, Aglianico
- Erlebnisse: Weinproben, Führungen, kulinarische Events
- Link: https://www.sorrentinovini.com/
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