Mein persönlicher Jahresrückblick 2024
Ob 2024 ein tolles oder ein trauriges Jahr war, lässt sich in einem Satz
zusammenfassen: Ich verabschiedete mich dreimal auf dem Friedhof von
Menschen, die mir etwas bedeuteten, und feierte auf zwei Hochzeiten in der Schweiz das Leben und die Liebe.
Diese enge Verknüpfung von Leben und Tod begleitet mich nun schon seit 20
Jahren, jedoch lange nicht mehr so intensiv wie 2024. Haben diese
Ereignisse etwas in mir verändert? Ich lernte erneut über mich, dass die
Resilienz – dieses längst so abgenutzte Wort – mein Leben fest im Griff
hat. Ich habe am Grab weniger geweint, als ich es vielleicht sollte, und
auf den Hochzeiten nicht ganz so viel gelacht wie in früheren Tagen.
Vielleicht hat das auch etwas mit dem Alter zu tun. So sitze ich heute
hier, sinniere über das vergangene Jahr und setze einen zufriedenen Haken
dahinter. Ich war so glücklich, wie ich es mir wünschte, und die Freude
überwog den Schmerz. Vielleicht bin ich in der Mitte des Lebens angekommen.
In diesem Jahr entstanden vor allem Kolumnen. Seit drei Jahren darf ich für
die Salzburger Nachrichten in meiner Kolumne über meinen
Alltag in Weißblau nachdenken, und meine Redakteurin Sandra
Schwaiger-Pöllner motiviert mich immer wieder aufs Neue, mit Begeisterung
mal politisch, mal humorvoll den Alltag zu kommentieren.
Fast noch mehr als das Schreiben liebe ich die Lesungen. Dieses Jahr war meine größte Lesung in der
Stadtbibliothek in Rosenheim. Nicht minder schätze ich die kleinen, aber
feinen Lesungen in Dorfbüchereien wie in Altenmarkt. Auch zu einem ernsten
Thema durfte ich dieses Jahr gleich zweimal auf der Bühne stehen: In
Kirchanschöring erinnerte ich zusammen mit Friedbert Mühldorfer und den
Moderatoren Ralf Enzensberger und Bruno Tschoner an die Zeiten des Nationalsozialismus in unserer Region. Überhaupt
durfte ich auch neue Formate ausprobieren. In der Evangelischen Akademie
Tutzing war ich einer der Dozenten bei den „Abitagen“. Und bei der
Personalversammlung der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen vertraute
mir Andrea Hofer die Aufgabe des Moderators an. Am Güßhübel durfte ich mit
jungen Regensburger Autor/innen darüber diskutieren, was
einen Schriftsteller ausmacht.
Die meistgelesenen Texte waren im Sommer meine Geschichte über Romy
Schneider in Kühnhausen, das Portrait über meinen Arbeitskollegen
Mergim Behrami und meine flammende Kolumne “Rote Ampel für Rechtsabbieger”. Literarisch mochte ich
persönlich meine Kurzgeschichte über die Perseidennacht am Tüttensee am liebsten. Die meistgelesenen
Geschichten waren – auch in diesem Jahr – die Weihnachtsgeschichten. Mit Abstand auf Rang 1 landete
meine lustige Weihnachtsgeschichte, in der alles, wirklich alles
schiefgeht: „Der wahre Geist der Weihnacht“. Nicht weniger amüsant ist
meine aktuelle Adventsgeschichte über meinen Besuch bei der Waldweihnacht in Halsbach.
Am Ende des Jahres erschien auch noch ein neues Buch mit meiner
Beteiligung: Der Lichtung Verlag veröffentlichte „Seen“, in dem ich den
Chiemsee porträtieren durfte.
Blicke ich auf das Jahr zurück, war es jedoch eine ganz andere Kleinigkeit,
die mir am meisten Freude bereitet hat. Genauer gesagt, zwei Anschaffungen,
die im Kleinen die zweite Hälfte meines Jahres geprägt haben: Ich habe mir
ein E-Bike geleast. Damit erkundete ich neue, bisher unbekannte Pfade
meines Chiemgaus und Rupertiwinkels. Und ich hatte dabei stets
meine Mini-Drohne dabei, machte unzählige Luftaufnahmen und lernte aus dieser neuen Perspektive die
Region völlig neu kennen.
Kommentar schreiben