Der Alltag im Kinder-Katastrophengebiet

Die Spuren der Verwüstung, die ein Doppel-Tornado namens Loni und Bastiano im Haus hinterlassen haben, sind unbeschreiblich. Glücklicherweise gab es neben den Sachbeschädigungen bis auf zwei Elternteile keine Opfer. Was ist denn jetzt schon wieder passiert? Welche Naturkatastrophe ist denn diesmal ausgebrochen?

Nichts der Rede wert. Die Kinder haben nur gegessen und anschließend Legokisten umgekippt. Und... nun ja, der Kindergarten hat zu, die Mama arbeitet und wieder einmal wurde ein besserwisserischer Papa der überzeugt war, dass Mamas das bisschen Kinderbetreuung locker nebenher schaffen, eines Besseren belehrt:

 

Einmal kurz weggeschaut und der Kleinste hat den Ofen geöffnet und nascht, "Mmmh!" Geräusche machend, an der Asche. Einmal das Kakaopulver im Kaba nicht komplett verrührt und der Größere macht Würgegeräusche, schreit und niest schließlich Trillionen Kabatröpfchen quer durch die Küche. Den Rest spuckt er auf die Hose vom Papa. 

"Ich war doch nur kurz auf dem Klo!"
"Ich war doch nur kurz auf dem Klo!"

Einmal darauf vertraut, dass beide Kinder endlich harmonisch miteinander zu spielen gelernt haben und schon gibt es einen dumpfen Knall, der Größere hat den Kleineren, der zwar Stehen, sich aber nicht abfangen kann und wie ein Mehlsack nach hinten kippt, kurzerhand umgeschubst.

Einmal kurz aufs Klo gegangen und der Kleine räumt den Bücherschrank aus. Der große hilft laut lachend…

Da hilft nur eines: Die Kinder packen und raus in die Natur. Blöd nur, wenn man nur einen Kinderwagen hat. Einen, in dem das kleine Kind, das nicht gehen kann, nicht sitzen will. Und noch blöder, wenn das große Kind zu faul ist, weiter als hundert Meter selber zu gehen. Der idyllische Familienausflug sieht bald so aus, dass der Papa ein großes Kind im Kinderwagen mit der einen Hand durch die Gegend schiebt und das andere im Arm tragen muss.

Alles halb so schlimm, irgendwann schlafen die Kinder und die Eltern dürfen wieder Menschen sein. Hofft man. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber sie stirbt. Der Kleinste wird in der Kinderkrippe nämlich dergestalt in den Schlaf gewiegt, dass ihm solange das Händchen gehalten wird, bis der süße Fratz mit der Löwenstimme ins Traumreich entschlummert ist. Diesen Service möchte er nun zu Hause auch in Anspruch nehmen. Und wehe, die Eltern stehlen sich auch nur kurz aus dem Raum, wird das Haus von Löwengebrüll erschüttert. Gebrüllt wird auch, wenn der Löwe Durst hat. Und er hat oft Durst.

Und wenn der eine schläft, dann reklamiert der andere: "Papa, Decke!" (Die Decke wird neu arrangiert) "Papa, Ich seh nichts!" (Der Papa hat es gewagt, das Licht im Flur auszuschalten) "Papa, beten!" (Wir haben vergessen, ein Nachtgebet zu sprechen) "Papa, ich muss bieseln!" (Hilf mir bitte, aufs Klo zu gehen) "Papa, Durst!" (In einer Stunde muss ich wieder aufs Klo)

 

Noch ist es ruhig. Aber ich zittere jetzt schon davor, wenn der erste Mucks aus dem Kinderzimmer ertönt…

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