Bei uns wächst gerade eine Quasselstrippe heran. Zwar ist es noch gar nicht so lange her, seit er die ersten Worte lernte, seit einigen Wochen ist es allerdings schwierig geworden, ihn in seinem Mitteilungsdrang einzubremsen. Da hilft auch kein Flüsterfuchs.
Schon um 6 Uhr morgens geht es los: Er steht putzmunter im Bad und ruft strahlend: "Guten Morgen!", und schon brechen alle Dämme:
Dutzende Fragen werden gestellt: Darf ich baden? Warum nicht? Gehst du jetzt in die Arbeit? Frühstückst du noch mit uns? Wo ist die Mama?
Kurze Zeit später hört man seine Stimme aus dem Schlafzimmer: "Mama. Mama? Mama! Mama!!! Maaaamaaa!!!"
Dann steht er wieder im Bad: "Hallo Papa! Bin wieder da! Mama hat gesagt, ich soll zu dir! Darf ich baden?"
Ähnlich verlaufen die Abendessen. Eine Familie, die sich löffelnd anschweigt, sind wir nicht gerade. Leider. Der Quatschkopf erzählt Fantasiegeschichten. Von Krokodilen, einer Kuh auf dem Dach, er berichtet, dass die Römer genau so wild essen und rülpsen wie er und macht dabei Tiergeräusche. Dann werden wieder Fragen gestellt. „Warum sind die Römer ausgestorben? Warum gibt es so viele Mädel?“
Nicht nur sein Sprachorgan durchlebt gerade gewaltige Entwicklungssprünge, sondern auch sein Charme.
Neulich dufte er auf einer Abschiedsfeier vom Landratsamt auf der Bühne stehen. Die Sabine hatte mit ihrer eindrucksvollen Stimme ein Lied gesungen. Danach unterhielt der Sebastian noch die halbe Gesellschaft. Als er schließlich nach Hause musste, schaute er die Mama an und sagte bestimmt: "Ich muss mich noch von der Frau verabschieden."
Alle erwarteten, dass er nun zu einer der netten Damen, die zuvor mit ihm gespielt hatten, „Pfürt Dich“ sagte. Doch weit gefehlt. Was macht der kleine Charmeur? Er rennt einmal um die gesamte Tafel herum, schnurstracks zur hübschen Sängerin. Er strahlt sie an, schüttelt ihr grinsend die Hand und rennt mit leicht erröteten Wangen wieder zurück zur Mama.
Und noch einmal sorgte er diese Woche dafür, dass er im Mittelpunkt stand: Während die Mama für die Mütter der Pekipgruppe Kaffee und Kuchen kredenzte und halb Haslach durch das Wohnzimmer tobte, war der junge Herr plötzlich verschwunden. Und das Klo abgesperrt.
Drei Mal dürft Ihr raten, wer sich unfreiwillig im Lokus eingeschlossen hatte. Während der Papa in Gedanken schon die Feuerwehr anrücken sah, zum Türen eintreten ist er selbst zu schmächtig, hatte die Mama die rettende Idee: Der Schlafzimmerschlüssel war identisch. Zum Glück gelang es dem Kleinen, den Schlüssel abzuziehen und die Tür konnte von außen geöffnet werden.
Wie oft hat sich Euer Kind schon im Klo eingesperrt?
Und hier gibt's noch mehr Elterntagebuch: Hier klicken
Kommentar schreiben