"So geht der Boogie" singt Bobo der Pinguin und Dutzende Dreikäsehochs und ihre Skilehrer tanzen mit und bewerfen sich gegenseitig mit Schneebällen. Allein dieses Spektakel ist es wert, seine Kinder zum Skikurs der Skischule Ruhpolding geschickt zu haben. Eine anstrengende, ich korrigiere: eine megaanstrengende Skiwoche liegt hinter uns. Aber spätestens heute nach der Siegerehrung waren alle Beteiligten mehr als glücklich: Die Kinder, die Skilehrer, die Mamas, Papas und Omas. Und Bobo.
Als Papa hatte ich bereits seit Wochen einen Heidenrespekt vor dem Skikurs, da ich nicht nur für ein Kind verantwortlich war, dass es skitauglich war, sondern für zwei, die weder erfrieren noch verdursten durften. Als ich mich auch nur ansatzweise beklagen wollte, hörte ich sogleich von allen Seiten: „Mama-Alltag! So geht es uns jeden Tag!“ Also: Brotzeit herrichten, Kind 1 anziehen, Kind 2 anziehen. Kind 1 nochmal anziehen, weil es sich in der Zwischenzeit ausgezogen hat. An alles denken: Skistrümpfe, Mütze, Helm, Ski, Handschuhe. Und natürlich vergessen nur Rabenväter, ihr Kind im Gesicht einzucremen oder dem Kleinsten noch einen Pulli über den Body anzuziehen. Mir würde sowas natürlich nie passieren.
Wenig erleichtert wurde der Morgen-Anziehstress, da ich in der Früh auch noch einen Zahn verloren hatte. Also die Kinder schnell abliefern, zum Zahnarzt, Kinder wieder holen und weiter auf die Piste und ausführlich lamentieren, wie anstrengend das alles ist. „Mama-Alltag!“ schallt es mir wieder entgegen.
Aber zurück zum Sport: Natürlich lernen die Kinder in der Zwergerl-Gruppe noch nicht, wie man Schlepplift fährt und einige Eltern waren verwundert, dass die Kinder am ersten Tag nur auf einem Ski herumrutschten. Aber hier lernen sie die Grundlagen, das Gefühl für das Skifahren.
Ein Bild für die Götter ist es, diesen wuselnden Hang zu beobachten an dem Dutzende Kinder unterschiedlichste Hanglagen befahren und sich die rot gekleideten Skilehrerinnen und Skilehrer rührig um die nicht wenig simultan stürzenden und im Schnee liegenden Skizwergerl kümmern.
Eine besondere Motivation für die kleinen Skihelden war die Belohnung nach zwei Stunden Sport und Disziplin an der frischen Luft: Aus den Lautsprechern erklang täglich das Bobo-Lied und alle Kinderaugen reckten sich bereits aufgeregt. Und schon tauchte er aus dem Schnee auf: Bobo Superstar, der bekannteste Pinguin der Chiemgauer Berge erschien, klatschte lässig mit den Kindern ab, ließ einige Selfie-Wünsche seiner Fans über sich ergehen und sich von den Skischülern feiern. Der berühmte Bobo ließ es sich nicht nehmen, mit den Kindern noch den „Boogie“ zu tanzen und unter dem begeisterten Gekreische der Jungs und Mädels klatschte er noch jeden mehrmals ab, ehe er wieder verschwand.
Unser Loni war hin und weg von dem Pinguin und seit Tagen hört man nur die Worte „Bobo Bobo Bobo“ aus seinem Mund. Auch Basti war recht angetan, hatte aber eine unerhörte Vermutung: „Ich glaube, der Bobo ist nicht echt!“, behauptete er gestern. „Ich glaub, der ist ein Mädel. Ich hab nämlich blonde Haare gesehen!“. Und nach etwas Grübeln war er sich auch sicher: „Der Bobo wohnt in der Skischule.“
Heute war der Bobo noch einmal da: Zur großen Siegerehrung. Alle Teilnehmer des Skikurses bekamen eine Urkunde und von Bodo höchstpersönlich eine Medaille umgehängt. So viele strahlende Kindergesichter hat man selten auf einem Haufen gesehen…
Hier gibt es mehr Info: http://www.skischule-ruhpolding.de/de/kinder.html
Kommentar schreiben