Skifahren mit den Kindern. Wieder und wieder eine Freizeitaktivität zwischen Genie und Wahnsinn. Diesmal haben wir mit unseren kleinen Ski-Anfängern den Skilift Maiergschwendt in Ruhpolding ausprobiert. Wem es mehr "Spaß" gemacht hat - den Kindern oder den Eltern?
Vorweg muss ich auch noch die Frage an die Ski-Pros voranstellen: Maiergschwendt ist ja ein Kinderlift. Aber ist er auch für Anfänger geeignet? Selten habe ich so viele Erwachsene im LIftbereich herumfallen gesehen. Inklusive mir.
Ja ist denn heut schon wieder Wochenende? Auch diesmal wollten wir unseren Liebsten etwas ganz besonderes bieten und fuhren wieder in die Berge zum Skifahren. Maiergschwendt - kindergerechter geht es kaum. Erster Kommentar von Bastian: "Mann, da gibt's keinen Wirt!"
Dann sank auch die Laune vom Papa, da es ausgerechnet hier am Miniberg insgesamt deutlich mehr kostete als am benachbarten Westernberg (Wo es sogar einen Wirt gibt!)
Im Rebellenmodus ging es munter weiter. Unser Ski-Ass, das dieses Jahr bereits den einen oder anderen Schlepplift gemeistert hatte, wusste auf einmal nicht mehr, wie man mit dem Babylift fährt. Mehrmals haute es ihn spektakulär raus. Ski flogen durch die Luft und ließen sich durch den Pappschnee nicht mehr gescheit anbringen.
Nur mit Mühe konnte der Herr Skifahrer nach oben befördert werden. Ähnlich lief es mit dem Kleinsten. Die ersten drei Versuche landeten Papa und Junior publikumstauglich im Schnee. Zum Glück gab es noch einen Parallellift - dort lief es ein wenig besser.
Nach einer Dreiviertelstunde im Schnee liegender Kinder, Herumheulens und Lamentierens warfen sich die Eltern einen jener Blicke zu, die auch ohne telepathische Fähigkeiten besagten: "Jetzt reichts! Lass uns sofort heimfahren!"
Nach einer Standpauke und Brandrede fiel schließlich der alles entscheidende Satz: "So wie ihr euch heute aufführt, habt ihr euch keinen McDonalds verdient!!!"
Was danach passierte, können die Eltern bis jetzt nicht ganz fassen: Der Fünfjährige spielte noch ganz Baby, fuhr zusammen mit der Mama hoch. Nur um dann allen davon zu fetzen. Unten wartete erst gar nicht auf seine Eltern. Er schnappte sich den nächsten Lift und fuhr munter winkend ALLEINE wieder hoch und winkte, als sei nie etwas gewesen.
Auch der Dreijährige lehnte sich auf einmal lässig zwischen Papas Beinen in den Lift, sang vergnügt "Alle meine Freunde sagen, dass ich leiser bin..." und jauchzte fröhlich, als es im Schuss nach unten ging. Die letzten Meter fuhr er sogar ein erstes Mal alleine. Klar, lenken oder bremsen geht noch nicht. Aber das wird auf der Piste sowieso überschätzt.
Übrigens lag es nicht nur an den Kindern, wie wir schließlich feststellten. Der Lift war schon sehr schnell eingestellt und Erwachsene wie Kinder haute es reihum aus dem Lift. Selten habe ich so viele Menschen im Schnee herumkullern gesehen. Aber mei, es ist halt auch ein Anfängerlift.
Beruhigt hat uns, dass selbst ein Ski-Crack, der mit seinen Jungs unterwegs war, zugab: "Maiergschwendt wird immer unterschätzt. Nach zwanzig Minuten bin sogar ich ganz schön ins Schwitzen gekommen." Und dass Skifahren mit Kindern mitunter der pure Horror sein kann, bestätigte eine ansonsten tiefenentspannte Yoga-Lehrerin, die zugab, dass es ihr nicht anders erging wie uns.
Als ganz am Schluss unser Bastiano, der zwei Stunden vorher noch das Baby markierte, auf einmal über die Sprungschanze flog, da schauten wir nicht schlecht.
Also gut, den McDonalds-Wirt hatten sie sich endgültig verdient!
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