Es gibt viele Lieblingsorte in Tirol und Chiemgau. Einer dieser ganz besonderen Orte, die sowohl wir Eltern, als auch die Kinder toll finden, ist der Klobenstein am Schmugglerweg. Seit Herbst 2020 gibt es zusätzlich zur ohnehin schon spektakulären eine Hängebrücke über die Entenlochklamm eine zweite, höher gelegener und noch eindrucksvollere zweite Hängebrücke. Ein erstes Mal haben wir zudem einen Winterausflug zum Klobenstein gemacht.
Während es zu Hause bei nassgrauem Winterwetter nieselte und die Kinder sich beim Wort "Wandern" sofort totalverweigerten, einigten wir uns auf der Suche nach einem schönen Ausflugsziel auf den Klobenstein bei Kössen. Eigentlich ist dieser der Höhepunkt der Wanderung von Schleching aus entlang des Schmugglerweges. Aber wenn es kalt ist und die Kinder schon im Auto laut protestieren, kann man auch bis zum kleinen Parkplatz kurz hinter der österreichischen Grenze, etwas oberhalb vom Klobenstein fahren.
Wir hatten Glück und die nassgraue Pampe hatte sich dort ein wenig in Schnee verwandelt und so wir an diesem kühlen Dezembertag sogar ein wenig in echte Adventsstimmung.
Die Kinder hatten ihre Wander-Unlust sofort vergessen und rannten voller Vorfreude die Stufen zur Kirche Maria Klobenstein hinunter.
Die Kirche war einst das Ziel der Wallfahrer und ein erstes Mal haben wir uns diesmal ganz bewusst durch den engen, zerklobenen Stein, der dem Ort Namenspate stand, hindurchgezwängt. Auch eine die kleinere Kapelle, in der es sogar eine Quelle mit fließendem Wasser gibt, hatte ich beim ersten Besuch gar nicht bewusst wahrgenommen. Was damals (schon) an schreienden Kindern lag.
Auch wenn der Wirt coronabedingt geschlossen hatte und auch der Weg zur nagelneuen zweiten Hängebrücke gesperrt war, kamen wir trotzdem alle auf unsere Kosten. Die Kinder warfen am Ufer der auch im Winter herrlich türkis leuchtenden Tiroler Ache Steine ins Wasser. Und Leo fand ein riesiges Stück Schwemmholz, das er tapfer bis zum Schluss mitschleppte. Leider durfte er den riesigen Wanderstock nicht mit nach Hause nehmen, weil das Auto zu klein war. Es flossen nur kurz Tränen.
Doch davor erlebte das Schwemmholz noch Abenteuer auf der kleinen Hängebrücke. Obwohl klar und deutlich ausgeschildert steht, dass schaukeln verboten ist, konnten es die Kinder natürlich nicht lassen.
Eine der neuen oberen Plattformen sahen wir von der Ferne. Allerdings war auch hier ein Teil des Weges gesperrt und wir vertrösteten uns, dass wir im Frühling einfach wiederkommen.
Was wird also in Erinnerung bleiben von diesem Ausflug?
Den Kindern wahrscheinlich, dass wir kurz danach zum ersten Mal seit Monaten mal wieder beim McDonalds waren. Und das arme Schwemmholz nicht dabei sein durfte. Aber ich werde mich daran erinnern, dass ich auf dem Weg zum Schmugglerweg rüber durch Schnee gestapft bin und dieses ewige Adventslied "Im Woid is so staad" im Kopf hatte. Es war einer dieser wundervollen stillen Adventsmomente in denen man kurz - nur ganz kurz - das Gefühl hat, wirklich und wahrhaftig den Geist der kommenden Weihnacht zu spüren.
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