Wenig wussten wir bisher über vegane Weißwürste. Seit dem Wiesen-Besuch unserer Ministerin für Ernährung und Landwirtschaft, wissen wir inzwischen, dass es "unmöglich ist, diese zu essen!", so Ministerin Kaniber. Vegane Weißwürste seien nur eine "eigenartig zusammengepresste Masse". Da haben wir Bayern ja richtig, richtig viel Glück gehabt, dass es als Alternative zur veganen Wiesn-Weißwurst noch die echte Fleisch-Weißwurst gibt. Oder?
Ein weitgehend unbekannter Kolumnist aus dem Chiemgau hatte vor wenigen Wochen seinerseits den Selbstversuch gemacht. Todesmutig holte er ein paar veganer Weißwürstel der Marke "Greenforce" aus dem Kessel. Allein der Name der Firma ist ja schon bajuwarische Blasphemie. Einer Firma "Blauweißpower" hätte man da wenigstens ein paar Vorschusslorbeeren bzw. Voschusspetersilie zukommen lassen. Noch bedenklicher aber das Sakrileg, dass die veganen Weißwürste ganz ohne Haut auskommen!!! Hätten sich die grünfurzigen Laboranten nicht auch die Mühe machen können, eine vegane Haut zu erfinden? So in etwa, schätze ich, hat unsere Landwirtschaftsministerin gedacht, als sie die grauen Nacktmulle auf ihrem Teller vor sich hin dampfen sah. Ich selber war bei meinem Experiment nicht ganz undankbar, nicht in die Verlegenheit zu kommen, das "Zuzeln" der Weißwurst auszuprobieren. Ein Löffel süßen Senf und eine Brezen dazu und los ging es. Und ich will ganz ehrlich sein: Mir sind die Tränen in die Augen geschossen! Nicht nur wegen dem Senf. Ich habe seit zweieinhalb Jahren keine Weißwurst mehr gegessen. Und für mich gab es in dem Moment nichts Göttlicheres als diese vegane Weißwurst in meinem Gaumen.
Wie hat Ministerin Kaniber reagiert? Sie war schockiert! Auf dem Wiesn-Foto zeigt sie ihre ganze Abscheu vor dem veganen Würstel und man kann sich bildlich vorstellen, wie sie die Pampe am liebsten gleich wieder auf den Teller zurückgespiebn hätte. Sowas Grausiges!
Übrigens, habt ihr schon mal gegoogelt, was in einer echten bayerischen Weißwurst drin ist? Klar, ich auch nicht! Das hole ich hiermit nach: fein gekutteltes Kalbs- oder Schweinefleisch, Schweinerückenspeck und natürlich der Schweinedarm drum herum. Das hört sich doch schon wesentlich schmackhafter an, als die eigenartig zusammengepresste Pampe der Veganer!
Da kann ich unsere Ministerin natürlich sehr gut verstehen, wenn sie nicht versteht, wie Veganer etwas essen können, das aussieht und schmeckt wie Schlachtabfälle, aber in Wirklichkeit aus Pflanzen besteht!
Ich kann aber auch Leute verstehen, die CSU wählen und lieber nach Nordkorea auswandern würden, als mit ihrem Diesel nicht mehr schneller als 130 über die Autobahn brettern zu dürfen. Was ich aber nicht verstehen kann ist, warum Frau Kaniber die vegane Weißwurst nicht geschmeckt hat. Ich fand sie super!
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