Die kleine Stadt Daun in der Vulkuaneifel ist, wie es der Name schon sagt, dafür bekannt, dass sie von einer vulkanischen Vergangenheit geprägt ist. Vor allem die Dauner Maare sind ein beliebtes Ausflugsziel. Außerdem gibt es dort auch Bildungszentrum durch das selbst Menschen aus dem tiefsten Oberbayern, so wie ich, nach Daun gelockt werden. Es hat allerdings bis zu meinem 3. Daun-Besuch gedauert, bis ich die Dauner Maare besichtigen durfte. Dass es doch noch geklappt hat, dafür danke ich den Leiter der BTS, Bodo Schuhmacher, der uns diese Wanderung entlang der Dauner Maare ermöglicht hat:
Das Weinfelder Maar
Es gibt einen wundervollen Rundweg um die 3 Maare (siehe auch auf www.bergwelten.com) Da wir als wissensdurstige BTS-Schüler/innen bis zum späten Nachmittag Unterricht hatten, ließen wir uns von Fahrer Detlef bis zum Parkplatz Weinfelder Maar bringen. Ab da würde die Wanderung zurück nur noch gute 6 Kilometer betragen und wir planten für uns 2 Stunden ein.
Das Weinfelder Maar ist etwa 2000 Jahre alt und 51 Meter tief. Unterirdisch gibt es zahlreiche Höhlen, in denen allerdings so mancher Taucher nicht mehr zurückgekehrt ist. Auch eine schaurige Legende gibt es über das Weinfelder Maar zu erzählen:
Die Legende vom Weinfelder Maar
Totenmaar" wird das Weinfelder Maar im Volksmund genannt. Seinen Namen verdankt es dem Friedhof, der die Kapelle auf dem Maarwall umgibt. Doch das Dorf, das einst hier in der Nähe lag, ist vom Erdboden verschwunden. Obrig blieb die Kapelle, die zu den ältesten Kirchen der Eifel zählt und zu der die Bewohner von Schalkenmehren eine ganz besondere Beziehung haben.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts, wütete die Pest in der Eifel und verbreitete sich rasend schnell, Menschen starben oder wanderten aus Angst vor Erkrankung ab. Auch Weinfeld
und ganze Landstriche wurden entvölkert. Der Legende nach ist das "Totenmaar" so entstanden:
Es gibt eine Sage um das Weinfelder Maar, die besagt, dass einst nicht nur das Maar entstanden ist, sondern auch ein Schloss dort stand, wo jetzt der Kratersee ist. In diesem Schloss soll ein Graf mit seiner wunderschönen Frau gelebt haben. Beide hatten ein Kind. So wunderschön die Gräfin gewesen ist, so kaltherzig soll sie auch gewesen sein. Sie hatte kein Mitleid mit den Armen, die in der Ortschaft zu Füßen des Schlosses lebten. Manchmal kamen sie und bettelten um ein Stück Brot. Doch auch die gute Fürbitte des Grafen mochte das kalte Herz der Gräfin nicht erweichen.
Eines Tages war der Vater wieder nicht zu Hause, als eine arme alte Frau an die Tore des Schlosses kam und nach einem Almosen fragte. Die Gräfin jagte die Alte fort - sogar die Hunde soll sie auf sie gehetzt haben. Aber da hatte der Himmel kein Erbarmen mehr, sondern schickte Blitz und Donner und ließ die Erde erzittern. Der Boden tat sich auf und verschluckte das prächtige Schloss mitsamt seiner Bewohner*innen. Anstelle des Schlosses hatte sich ein See aufgetan und alles verschluckt. Als der Graf zurückkehrte fand er jedoch zum Glück sein unschuldiges kleines Kind inmitten des Sees schwimmend in seiner Wiege.
Mehr Info zur Sage hier: https://www.inrlp.de/freizeit-tourismus/ausflug/die-sagen-des-totenmaars-warum-das-weinfelder-maar-einen-ausflug-wert-ist-art-5611565
Die Kirche von Weinfeld
Die Kapelle am Ufer des Weinfelder Maars ist das letzte Zeugnis des Dorfes Weinfeld, welches in Zeiten der Pest im 16. Jahrhundert aufgegeben wurde. Die Kapelle ist teilweise aus dem 14. Jahrhundert und war die ehemalige Pfarrkirche von Weinfeld. Wir sind andächtig über den Friedhof spaziert und wenn jemand behauptet, wir hätten einen Sixpack Radler dabei, dann werde ich das vehement dementieren.
In der Kirche hängt das Seil zum Glockenturm herab und die Besucher/innen dürfen kräftig dran ziehen. Bei mir hat es erst beim dritten Anlauf geklappt, weil so eine Glocke dann doch recht schwer ist. Wenn die Glocke einmal läutet, darf man sich etwas wünschen!
Auf den Mäuseberg zum Dronketurm
Die Wanderung ging weiter querfeldein und etwas bergauf durch Ginster-Büscher und Weiden hinauf zum Mäuseberg.
Der Mäuseberg liegt auf 460 Meter Höhe und bietet eine schöne Aussicht hinab auf das Weinfelder Maar.
Hier steht auch der Dronketurm, ein kleiner Aussichtsturm, von dem aus man weit in die Vulkaneifel und die umliegenden Maare blicken kann.
Der Dronketurm ist ein Aussichtsturm auf dem Mäuseberg in der Nähe von Daun in der Eifel. Der Turm wurde 1902 als Denkmal für Dr. Adolf Dronke erbaut, der 1888 den Eifelverein mitbegründete. Der Turm ist etwa 11 Meter hoch und bietet einen herrlichen Panoramablick über die weite Eifeler Vulkanlandschaft
Das Gemündener Maar
Ab jetzt ging die Wanderung stetig bergab. Wir haben uns als bayerische Skifahrer natürlich auch das süße Dauner Skigebiet angeschaut und uns gefragt, was hier im Winter wohl los ist, wenn der Skilift läuft.
Der Wanderweg ist hier perfekt für Waldliebhaber. Im Mai bricht das Abendlicht idyllisch durch die frischen Blätter der Buchenbäume hindurch und wir wanderten gedankenversunken, aber glücklich, zum Gemündener Maar hinunter.
Das Gemündener Maar ist das nördlichste der drei Dauner Maare und befindet sich in unmittelbarer Nähe des Dauner Ortsteils Gemünden und ca. 1,5 km südlich von Daun in der Eifel. Der Maarsee ist rund 325 m lang, 300 m breit und maximal 38 m tief. Das Maar ist mit etwa 7 Hektar Wasserfläche das kleinste der drei berühmten Eifel-Augen - die Dauner Maare, entstanden durch vulkanische Aktivität
Durch den Kurpark zurück nach Daun
Nach diesem intensiven Natur- Aussichts- und Kulturerlebnis erreichten wir wieder die Dauner Zivilisation. Natürlich böte es sich hier an, allein für die Dauner Altstadt 2 Stunden Zeit aufzuwenden, aber wir wurden wieder zurück in der BTS erwartet. Also bewunderten wir im Schnelldurchgang den Kurpark in Daun, schauten uns einige der Altstadthäuser und die Kultureinrichtungen an und freuten uns gleichzeitig auf das Grillen in der BTS!
Falko in Daun:
Ach ja, die BTS in Daun ist übrigens eine der inoffiziellen Verkaufsstellen meines Coming-Of-Age Romans "Falko". Hier fand auch eine der lustigsten Falko-Lesungen statt.
Hier erkläre ich Daun somit feierlich zur offiziellen "Falko-Stadt"!
...und hoffe, dass ich dafür nicht an den Pranger gestellt werde! : )
Vielen Dank an Beate aus Daun für die Rückmeldung!
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HaKö (Sonntag, 07 Mai 2023 10:02)
Danke, Bernhard. Jetzt war ich auch mal bei den Eifel-Maaren.