Die Wanderung durch den Zauberwald bei Ramsau zum Hintersee ist ein nahezu perfekter Familienausflug für Eltern und Kinder. Warum? Die Wanderung ist nicht weit, aber variierbar, sie verläuft durch einen magischen Wald, entlang Schluchten, über Brücken zu einem See. Er ist mit dem Kinderwagen begehbar und ein großes Erlebnis für Erwachsene und Kinder. Allerdings: Ihr werdet nicht die Einzigen sein, die dies wissen. Man ist also nicht allein auf dieser wundervoll magischen Wanderung!
Parken beim Zauberwald Ramsau
Es gibt am Zauberwald und rund um den Hintersee sehr viele ausgewiesene, in der Regel kostenpflichtige Parkplätze. Wir selber starten immer vom ehemaligen Wirtshaus im Zauberwald, das leider inzwischen geschlossen ist. Dort gibt es leider nur ein halbes Dutzend Parkplätze, hier sollte man also sehr früh dran sein.
Wanderung zum Hintersee
Die meisten Familien werden sich nun eher links halten und entlang der Ramsauer Ache durch den Zauberwald wandern. Aus unerfindlichen Gründen haben wir es bei unseren letzten Wanderungen nie bis zum Hintersee geschafft, weil wir schon vorher irgendwo im Zauberwald hängengeblieben sind und die damals noch kleinen Kinder irgendwann gestreikt haben. Deshalb haben wir sie diesmal ausgetrickst und sind den für Radfahrer ausgeschriebenen Höhenweg zum Hintersee gewandert.
Der Weg ist zwar etwas steiler und auch ein wenig eintöniger, dafür hebt man sich das Beste für die zweite Hälfte der Wanderung auf. Außerdem dauert der Weg nicht länger als eine halbe Stunde. Ist also auch für gehfaule Kinder wie die unseren kinderleicht zu bewältigen! Nach zwanzig Minuten treffen sich ohnehin alle Wanderwege wieder. Wie man das merkt? Man ist nicht mehr allein auf dem Wanderweg!
Der zauberhafte Hintersee
Die Wanderung rund um den Hintersee beträgt 2,5 Kilometer. Sie ist also durchaus machbar, auch wenn man schon durch den Zauberwald marschiert ist. Und diesmal wollten wir es wirklich, wirklich schaffen. Vor lauter Übermut, dass wir unser Mindestziel, den Hintersee zu erreichen, geschafft haben, ist uns ein Malheur passiert. Unser Jüngster ist beim Insta-Posen vor dem berühmten Baum, der auf einem Felsen mitten im See wächst, ins Wasser geplumpst. Zum Glück nicht ganz. Aber ein Fuß war komplett nass. Das hieß für uns - wieder einmal - umdrehen! Aber nächstes Mal schaffen wir es ganz bestimmt!
Zurück durch den Zauberwald
Für den Weg zurück kann man sich inzwischen an einem Kiosk stärken. Da haben wir selber kurz gestaunt, dass hier, am Zauberwald-Ufer des Hintersees Souvenirs und Getränke für die Touristen verkauft werden. Wir sind schnell vorbei und haben uns auf den Rückweg durch den Zauberwald gemacht!
Warum heißt der Zauberwald "Zauberwald"?
Bei unserer ersten Wanderung durch den Zauberwald waren die damals noch ganz kleinen Jungs schwer enttäuscht, dass sie weder Hexen noch Zauberer im Wald getroffen haben. Warum heißt der Wald dann so?
Der Zauberwald ist der Waldstreifen entlang der Ramsauer Ache zwischen Watzmann und Hochkalter. Links und rechts des Baches findet man überall von Moos und ganzen Bäumen überwachsene Felsen. Wie kommen die dorthin? Wurden sie von mächtigen Zauberern in den Wald gezaubert? Eine Infotafel erklärt, dass es zwischen Watzmann und Hochkalter durch abgleitende Kalkbänke zu einem Bergsturz gekommen war. In der Eiszeit konnten die Gesteinsplatten abgleiten und so entstand der magische Wald, den man seitdem den "Zauberwald" nennt.
Die Sage vom Zauberwald
Da sich die geologische Erklärung der Entstehung des Zauberwaldes sowieso keiner merken kann, gibt es natürlich noch eine dazugehörige Sage. Und die geht so:
Die Reiteralpe hatte in uralter Zeit
um den Besitz des Ramsautales mit dem Hochkalter heftigen Streit.
Es blieb nicht bei Worten allein.
Der Hochkalter warf wohl den ersten Stein.
Man hat sich beworfen und schließlich bekehrt,
daß das Tal ihnen wohl beiden gehört.
Doch kam die Erkenntnis recht spät,
das Tal war inzwischen mit Steinen besät.
Heut' sind sie bemoost und mit Fichten bestückt
und bieten ein Bild, das jeden Wanderer entzückt.
Das Mühlenspiel im Zauberwald
Unsere Kinder lieben die vom Wasser angetriebenen Holzfiguren an der alten Mühle, das Mühlenspiel.
Diesmal haben wir die Wanderung taktisch klug angelegt und haben erst am Schluss das Mühlenspiel erreicht. Trotz nassen Schuhen und etlichen Kommentaren, dass jemand aufs Klo müsse, sind wir natürlich doch wieder eine Weile beim Mühlenspiel hängengeblieben. Am besten hat den Kindern die Seilbahn gefallen.
Auch diesmal waren wieder alle sehr glücklich mit der Wanderung. Wir freuen uns schon aufs nächste Mal. Dann nehmen wir uns die komplette Hintersee-Umrundung vor!
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